"Durch die Durchsuchungen bei Kaufland und Netto kommt endlich ans Licht, wie mit Scheinwerkverträgen das Tarifsystem immer mehr ausgehöhlt wird", erklärt Jutta Krellmann. "DIE LINKE hat in der Vergangenheit wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass hier dringender gesetzlicher Regelungsbedarf besteht. Es ist unerträglich, dass Unternehmen rechtliche Grauzonen nutzen können, um ihre Lohndumping-Strategien in die Tat umzusetzen."

"Die Bundesregierung hat absolut versagt bei ihrer Aufgabe, die Beschäftigten vor Ausbeutung und Armut zu schützen", stellt Jutta Krellmann angesichts des Rekordhochs bei der Zahl der Leiharbeitnehmer fest. Das oft beschworene Jobwunder in Deutschland sei eine Leiharbeits-und Niedriglohnblase.
„Leiharbeit ist und bleibt Motor für einen Risikoarbeitsmarkt. Sie ist kein Zukunftsmodell für eine soziale Marktwirtschaft. Sie muss zugunsten von Festanstellungen überwunden werden“, so Jutta Krellmann angesichts der Prognosen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), denen zufolge die Leiharbeitsbranche demnächst Probleme haben wird, ihre Marktanteile zu halten. Auf einer Tagung des IAB wurden heute Vorschläge für die Zukunft der Leiharbeit diskutiert. Die Sprecherin für Arbeit und Mitbestimmung der Fraktion DIE LINKE weiter:
"Der Merkel-Mindestlohn ist Lug und Trug auf ganzer Linie. Was die CDU heute auf ihrem Leipziger Parteitag diskutiert, hat nach den Relativierungen der letzten Tage mit einer allgemeinen Lohnuntergrenze nichts mehr zu tun", kommentiert Jutta Krellmann den von der CDU-Spitze für den Leipziger Parteitag ausgehandelten Kompromiss zum Mindestlohn.
"Entweder war der Mindestlohn-Schwenk der CDU nur ein PR-Gag, oder Angela Merkel ist ein weiteres Mal vor der Wirtschaftslobby eingeknickt. Von einem Schwenk kann nach den jüngsten Äußerungen der Kanzlerin jedenfalls keine Rede mehr sein. Merkel rudert beim Thema Mindestlohn mit voller Kraft zurück", kommentiert Jutta Krellmann Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), in denen diese sich von der Einführung eines allgemeinen Mindestlohns distanziert und sich stattdessen für regional und branchenspezifisch differenzierte Lohnuntergrenzen ausspricht.
"DIE LINKE sieht sich durch die jüngste Stellungnahme der EU-Kommission zur Einführung eines allgemeinen Mindestlohns bestätigt und fordert die Bundesregierung auf, noch in diesem Jahr Schritte für dessen Umsetzung einzuleiten. Mit der Hoffnung der Menschen auf einen gerechten Lohn darf man nicht spielen", erklärt Jutta Krellmann zur Aussage des EU-Sozialkommissars Laszlo Andor, ein Mindestlohn in Deutschland sei wichtig für das europäische Sozialmodell und das Wirtschaftswachstum.
„Die Kanzlerin kann jetzt zeigen, dass der Mindestlohn für sie nicht nur ein PR-Gag ist. Sie muss deshalb ihren Worten Taten folgen lassen und einen breiten gesellschaftlichen Konsens ermöglichen: Die Zeit ist reif für einen Runden Tisch zum Mindestlohn“, so Jutta Krellmann, Sprecherin für Arbeit und Mitbestimmung der Fraktion DIE LINKE.
"Die Kanzlerin kann das Problem der Armutslöhne in Deutschland nicht länger aussitzen. Sogar Teile der eigenen Partei treten inzwischen offen für einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn ein. Angela Merkel muss die gesellschaftliche Stimmung für eine Lohnuntergrenze endlich ernst nehmen und einen Mindestlohngipfel einberufen", so Jutta Krellmann angesichts der aktuellen Kontroverse in der CDU über die Einführung einer allgemeinen Lohnuntergrenze.
"Die Behauptung, Mindestlöhne verhinderten finanziellen und sozialen Aufstieg, ist an Zynismus kaum zu überbieten. Die von Arbeitgeberseite finanzierte Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft verspottet mit ihrer heute vorgestellten Studie Menschen, die zu Niedriglöhnen arbeiten müssen", kommentiert Jutta Krellmann eine aktuelle Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und des Instituts der deutschen Wirtschaft zum Thema Niedriglohn.
„Es ist allerdings höchste Zeit, einen flächendeckenden Mindestlohn einzuführen und nicht mehr auf die marktradikalen Ewiggestrigen zu hören“, kommentiert Jutta Krellmann die aktuellen Forderungen innerhalb der CDU nach einem allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn.