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MDR braucht mehr Ehrlicher

Pressemitteilung von Lothar Bisky,

Heute hat der Mitteldeutsche Rundfunk mitgeteilt, dass Peter Sodann seine Laufbahn als Tatort-Kommissar beenden muss. Der Abschied ist nicht freiwillig. Dazu erklärt Lothar Bisky, medienpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE.:

Mit Peter Sodann wird ein ostdeutscher Volksschauspieler mit in Ost und West widerständiger Biographie ohne Not vorzeitig vom Bildschirm genommen. Peter Sodann hat die Tatortreihen geprägt. In den Tatorten mit Peter Sodann war der Täter nicht einfach nur ein böser Mensch. Es wurde klar, wie der Mensch zum Menschen, und der Mensch zum Verbrecher wurde. Sicher, Peter Sodann wurde dieses Jahr 70 Jahre alt. Doch muss er deshalb in Rente geschickt werden? Ich bin sicher, wenn Peter Sodann noch einige Jahre weiterermitteln dürfte, läge das von der Bundesregierung beschlossene Renteneintrittsalter über Sodanns aktuellem Alter.

Um gegen Verbrechen, Ungerechtigkeit und Falschheit anzugehen, bedarf es nicht allein jugendlicher Schnelligkeit, sondern innerer Ruhe und vielfältiger Lebenserfahrungen.

Angesichts der Skandale der vergangenen Jahre, angesichts von Zweckentfremdung von Rundfunkgebühren, Korruption, Schleichwerbung und Werbung von Protagonisten: Der MDR wie auch ARD und ZDF bräuchten mehr denn weniger Ehrlicher.