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Hubertus Knabe schadet der Aufarbeitung der DDR-Geschichte

Pressemitteilung von Gesine Lötzsch,

Zur Diskussion um die braune Vergangenheit von Walter Linse erklärt Gesine Lötzsch, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE:

Der Direktor der Gedenkstätte Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, und der Vorsitzende des Fördervereins bestehen weiter auf Vergabe eines Preises, der nach Walter Linse benannt werden soll. Gutachten zeigen, dass das NSDAP-Mitglied Walter Linse kein kleiner Mitläufer war. Linse war aktiv an der Arisierung von mindestens 300 jüdischen Betrieben beteiligt und hat damit unzähligen Menschen ihre Existenz geraubt.

Es ist ein Skandal, dass Herr Knabe als Leiter der Gedenkstätte es nicht im Vorfeld geschafft hatte, den Lebenslauf von Walter Linse zu prüfen. Geradezu unglaublich ist aber, dass er sich in Anbetracht der Ergebnisse von wissenschaftlichen Gutachten weiter weigert, den Preis umzubenennen. Das zeigt, dass Herr Knabe die Zeit des Faschismus für sich aus ideologischen Gründen ausblendet. Doch die Geschichte der DDR kann man nur ernsthaft aufarbeiten, wenn man die Vorgeschichte zur Kenntnis nimmt. Dazu ist Herr Knabe offensichtlich weder in der Lage noch Willens.

Ich habe den Eindruck, dass Herr Knabe seiner Aufgabe als Direktor einer Gedenkstätte nicht gewachsen ist und sein Amt einem kompetenten Nachfolger überlassen sollte.