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Zuzahlungen komplett abschaffen

Nachricht von Achim Kessler,

"Physiotherapeuten, Logopädinnen, Ergotherapeuten und Podologinnen sollen völlig zurecht mehr Geld für ihre wichtige Arbeit bekommen. Das darf aber nicht dazu führen, dass diejenigen, die eine Behandlung brauchen, höhere Zuzahlungen zahlen müssen. Aber wie es aussieht, will die Bundesregierung nichts gegen steigende Zuzahlungen unternehmen", kommentiert Achim Kessler, Sprecher der Fraktion für Gesundheitsökonomie, die Antwort der Bundesregierung (PDF) auf seine schriftliche Frage nach der Entwicklung der Zuzahlungen in der gesetzlichen Krankenversicherung in den vergangenen beiden Jahren. 

Demnach mussten gesetzlich Versicherte im Jahr 2018 rund 4,2 Milliarden Euro für Zuzahlungen bei Arznei- und Hilfsmitteln, Reha-Maßnahmen und anderen medizinischen Leistungen berappen – mehr als 100 Millionen Euro mehr als noch im Jahr zuvor. Die Bundesregierung begründet Zuzahlungen damit, dass diese "neben ihrem Finanzierungsbeitrag zum Schutz der Solidargemeinschaft vor Überforderung das Bewusstsein für die Kosten medizinischer Leistungen schärfen und die Eigenverantwortung der Versicherten stärken". Außerdem seien die Zuzahlungen bei einer vom Haushaltseinkommen abhängigen Belastungsgrenze gedeckelt.

Achim Kessler lässt das nicht gelten: "Zuzahlungen bestrafen diejenigen, die krank sind und die einer ärztlichen Verordnung Folge leisten. Daher gehören Zuzahlungen komplett abgeschafft." Die Bundesregierung gibt an, dass bei einem völligen Wegfall aller Zuzahlungen der durchschnittliche Zusatzbeitrag zur Gesetzlichen Krankenversicherung um rund 0,3 Beitragssatzpunkten steigen würde.

DIE LINKE setzt sich im Bundestag dafür ein, nicht nur die Zuzahlungen zu streichen, sondern das bisherige System der Kranken- und Pflegeversicherung durch eine Solidarische Gesundheits- und Pflegeversicherung zu ersetzen, in die alle einzahlen. Mehr Informationen darüber erhalten Sie hier.