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Arbeiter-Miniatur-Figuren stehen um Euro-Münzen herum © iStock/hkenanc

Ostdeutschland darf nicht Billiglohnzone sein

Nachricht von Dietmar Bartsch, Sören Pellmann,

Laut Statistischem Bundesamt erhalten Ostdeutsche 13.000 Euro pro Jahr weniger Lohn als Westdeutsche. "Gleichzeitig zahlen Verbraucher in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg mit die höchsten Energiepreise in Deutschland. Ostdeutschland darf nicht die Billiglohnzone der Republik sein. Dafür braucht es ein Lohnangleichungsgesetz. Pronto", fordert Dietmar Bartsch.

Die Lohnunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland sind im vorigen Jahr weiter gewachsen. Das geht aus Zahlen hervor, die Sören Pellmann beim Statistischen Bundesamt erfragt hat. Demnach betrug im Jahr 2022 die Differenz der durchschnittlichen Löhne und Gehälter bei Vollzeitbeschäftigten zwischen Ost und West 13.015 Euro brutto im Jahr. Das Jahresbrutto im Westen betrug 58.085 Euro, im Osten 45.070 Euro. Die Lohnlücke 2021 fiel noch geringer aus und lag bei 12.173 Euro.

"Wenn ostdeutsche Vollzeitbeschäftigte im Schnitt 13.000 Euro im Jahr weniger verdienen als Kollegen in Westdeutschland, dann sollte sich kein Politiker über hohe AfD-Werte wundern. Es hilft keine Empörung und kein Moralisieren gegen AfD-Erfolge, sondern nur handfeste Politik für mehr soziale Gerechtigkeit", betont der Ostbeauftragte der Linksfraktion, Sören Pellmann, und schlägt vor: "Wir brauchen ein Lohnangleichungsgesetz des Bundes, das mehrere Maßnahmen enthält. Höhere Tarifbindung und ein Mindestlohn von 14 Euro sind dabei zentral."