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Die Schließung des Opel-Werks ist ein Skandal

Im Wortlaut von Sevim Dagdelen,

Foto: © iStockphoto.com/EdStock

 

Von Sevim Dagdelen, Bochumer Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag

 

Was viele Bürgerinnen und Bürger lange befürchtet haben, ist nun bittere Realität: Am Freitag lief der letzte in Bochum produzierte Opel vom Band. Der 12. Dezember ist nunmehr für 3 000 Bochumer Opelanerinnen und Opelaner der letzte Arbeitstag. Nach maximal zwei Jahren in einer „Transfergesellschaft“ droht den Beschäftigten dann die Arbeitslosigkeit. Erste Ersatzarbeitsplätze auf dem Opel-Gelände sollen frühestens 2017 zur Verfügung stehen. Für die Beschäftigten, die jetzt in die Transfergesellschaft wechseln, ist das viel zu spät. Die Laufzeit der Gesellschaft ist außerdem viel zu kurz.

Den 140 Bochumer Opel-Auszubildenden ist bisher kein unbefristeter Arbeitsplatz an anderen Standorten angeboten worden. All das ist ein Desaster für eine strukturschwache Region wie das Ruhrgebiet. Wir brauchen daher schnellstens industrielle Ersatzarbeitsplätze. Diesbezüglich ist neben der Stadt Bochum auch Opel in der Pflicht. Der Konzern muss außerdem schnellstmöglich seine Altlasten auf eigene Kosten entsorgen und das Gelände zügig sanieren lassen.

Die Solidarität der Bevölkerung mit den Opel-Arbeiterinnen und -Arbeitern ist sehr groß. Trotzdem kann sie nicht alles sein. Was wir endlich brauchen, ist das gesetzliche Verbot von Massenentlassungen. Ich fordere meine Bundestagskollegen auf, sich gemeinsam mit mir dafür stark zu machen. Krokodilstränen zu vergießen hilft den Opel-Arbeiterinnen und -Arbeitern jedenfalls nicht.

Die vielen Werkschließungen, zu denen es seit geraumer Zeit im Ruhrgebiet kommt, drohen die Menschen in dieser Region weiter verarmen zu lassen. Dagegen wird DIE LINKE auch weiterhin ankämpfen – für die Opelanerinnen und Opelaner, aber auch alle Menschen in Bochum und dem gesamten Ruhrgebiet.

linksfraktion.de, 8. Dezember 2014