Wie in jedem Jahr sind die Mitglieder der Fraktion DIE LINKE während der so genannten Parlamentarischen Sommerpause viel in ihren Wahlkreisen unterwegs. Vor Ort nehmen sie sich der Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger an, besuchen Betriebe und Vereine, engagieren sich für lokale und regionale Anliegen. Auf linksfraktion.de schreiben die Parlamentarierinnen und Parlamentarier über ihren Sommer im Wahlkreis.
Bei der Werftbesichtigung: Cornelia Möhring (m.)
Gegen die Rente erst ab 67 führte die Belegschaft übrigens für mehrere Stunden einen politischen Streik durch. Der Organisationsgrad (IGM) beträgt 100 Prozent bei den gewerblichen Mitarbeitern und immerhin über 50 Prozent in der Verwaltung. Für mich war es sehr beeindruckend, wie diese Stärke vom Betriebsrat und den Beschäftigten auch praktisch gelebt wird. Durch Arbeitsniederlegungen oder auch in der ganz praktischen Solidarität. Als zum Beispiel einem Leiharbeitnehmer die Entlassung drohte, nur weil er öffentlich über die Lage von Leiharbeitnehmern sprach, dauerte es keinen Tag bis zur Rücknahme derselben. Ein offenes Gespräch über eine starke und solidarische Belegschaft und ihre Möglichkeiten kann offensichtlich auf Arbeitgeberentscheidungen sehr beschleunigend wirken. Die Auftragslage der Werft ist zurzeit noch gut. Auch weil seit vielen Jahren, gemeinsam mit den Beschäftigten und nicht gegen sie, die Arbeitsprozesse immer wieder optimiert wurden und die RoRo-Fähren einen hohen Standard aufweisen. Insgesamt ist die tägliche Praxis der Kollegen bei der FSG ein anregendes Beispiel um Fragen der Wirtschaftsdemokratie weiter zu denken. Wenn ich an die Zukunft denke, wäre mir um einiges wohler, wenn die Kollegen dort das Sagen hätten und nicht die Heuschrecke, die die Werft vor einiger Zeit übernommen hat.
Von Cornelia Möhring
linksfraktion.de, 18. August 2011
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