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Wasserstoff

Themenpapiere der Fraktion

Wasserstoff ist das neue große Zauberwort der Energiewende und des Klimaschutzes. Mit Hilfe von Wasserstoff können Kohle, Öl und Erdgas auch dort ersetzt werden, wo der direkte Einsatz von Ökostrom nicht möglich ist. Strategien, künftig auch Autos und Gebäudeheizungen mit Wasserstoff zu betreiben, sind aber weder sozial noch ökologisch. Die Herstellung von Wasserstoff verbraucht zu viel Energie. Die kostengünstigste Option für den Umbau des Autoverkehrs sind Elektrofahrzeuge.

DIE LINKE fordert, Wasserstoff und dessen Folgeprodukte künftig nur auf Basis von Ökostrom zu gewinnen und ausschließlich dort einzusetzen, wo keine effizienteren Alternativen vorhanden sind, so etwa bei der Dekarbonisierung der Stahlindustrie, von Teilen der Chemiewirtschaft, im Flug- und im Seeverkehr sowie zur Rückverstromung, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint (Dunkelflauten). Die aufgeregten Diskussionen über Wasserstoff sollten die zentralen Meilensteine bis zum Jahr 2030 weder verdrängen noch relativieren: vollständiger Kohleausstieg, Ökostromquote von 80 Prozent, Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor bei Kfz-Neuzulassungen.

Wir fordern, Wasserstoffimporte auf ein unvermeidbares Minimum zu begrenzen, und setzen uns für ein Importverbot von nicht ökologischem Wasserstoff ein (produziert etwa auf Basis von Atomstrom oder Erdgas). Bei künftigen Wasserstoffnetzen sind direkte Leitungen zu effizienten Anwendern zu priorisierten statt einer Beimischung ins Erdgasnetz, wo wertvoller Wasserstoff lediglich in beliebigen Anwendungen ineffizient verpuffen würde. Erste Infrastrukturen sollten möglichst im Nordwesten und Norden Deutschlands entstehen – auch um den Stromnetzausbau zu minimieren.


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