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Scheindebatte um Biosprit

Pressemitteilung von Hans-Kurt Hill,

„Die Biokraftstoff-Strategie der Bundesregierung ist auf ganzer Linie gescheitert. Der ADAC dient Bundesumweltminister Sigmar Gabriel jetzt offenbar als Notausgang. Die Diskussion um die technische Unverträglichkeit von Bioethanol im Benzin bei Automotoren verdeckt ein viel größeres Problem: Hohe Biokraftstoff-Anteile gehen auf Kosten des Klimaschutzes und der Autofahrer“, so Hans-Kurt Hill zur Diskussion um eine höhere Beimischung von Biosprit zum Benzin. Der energiepolitischer Sprecher der Fraktion DIUE LINKE weiter:

„DIE LINKE fordert die Bundesregierung auf, die überhöhte Zwangsquote zur Beimischung von Biosprit zum Benzin zurückzunehmen. Biogene Treibstoffe werden das Klimaproblem des Verkehrs nicht lösen können und die Geldbeutel der Autofahrer nicht entlasten, solange keine deutlich sparsameren Autos auf den Markt kommen. Es bedarf einer grundlegenden Wende in der Verkehrspolitik. Das heißt hin zu mehr nutzerfreundlichem öffentlichen Nahverkehr und einer attraktiven Bahn, die auch den ländlichen Raum flächendeckend bedient.

Die CO2-Minderung von Bioethanol kann im Vergleich zu Benzin unter günstigsten Bedingungen ohnehin nur 30 Prozent erreichen. Das bedeutet: bei einem Ethanol-Anteil von zehn Prozent im Benzin beträgt die Klimagasminderung tatsächlich nur drei Prozent. Um, wie von der Bundesregierung gewollt, mittels Biokraftstoffen eine CO2-Reduzierung von zehn Prozent beim Verkehr zu erreichen, müsste der Volumenanteil von Bioethanol am Benzin 33 Prozent betragen. Bei nachhaltigem Biomasseanbau ist in Deutschland aber nur eine Quote von sieben Prozent erreichbar. Mehr geben die Flächen in Deutschland nicht her. Höhere Quoten erfordern massive Biosprit-Importe, die unter zweifelhaften sozialen und ökologischen Bedingungen in Brasilien und Malaysia erzeugt werden und deren Klimabilanz deutlich negativ ausfällt. Autofahrer zahlen hier für einen nicht vorhandenen Umweltvorteil. Mit der Zehn-Prozent-Beimischung erweist Gabriel dem Klimaschutz einen Bärendienst.“