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Hilfe für die Opfer der ‚Colonia Dignidad‘ soll noch in diesem Jahr kommen

Pressemitteilung von Friedrich Straetmanns,

„Ich bin froh, dass die Gemeinsame Kommission von Bundestag und Bundesregierung heute erneut bekräftig hat, am klaren Ziel festzuhalten, noch in diesem Jahr den Opfern der ‚Colonia Dignidad‘ Hilfsleistungen zukommen zu lassen. Nach Jahrzehnten der Untätigkeit und des Wegschauens muss den Opfern endlich konkrete Hilfe zuteilwerden und ihr erlittenes Leid Anerkennung finden. Wichtig wird aber auch sein, dass die historische und strafrechtliche Aufarbeitung der Verbrechen vorangetrieben wird. Gerade heute, am 46. Jahrestag des faschistischen Militärputschs in Chile, gedenken wir den über hundert Regimegegnern, die in den 17 Jahren der Pinochet-Diktatur in der Sekte gefoltert und ermordet wurden“, erklärt Friedrich Straetmanns, für die Fraktion DIE LINKE Mitglied in der Gemeinsamen Kommission zur Umsetzung des Hilfskonzepts für die Opfer der ‚Colonia Dignidad‘. Straetmanns weiter:

„Mit dem 11. September 1973 schlug auch die Stunde der ‚Colonia Dignidad‘. Die antikommunistische Sekten-Führung, die sehr gute Kontakte zur rechtsextremen Gruppierung ‚Patria y Libertad‘ pflegte, unterstützte den Putsch und die Militärdiktatur von Beginn an. Die Sekte diente bis 1990 als Ausbildungs-, Haft- und Folterzentrum des chilenischen Geheimdienstes DINA. Das Bündnis mit dem Regime, das seine schützende Hand über die Sekte hielt, war - neben dem Wegschauen der damaligen Bundesregierungen - die Gewähr dafür, dass auch gegen die eigenen Bewohnerinnen und Bewohner Verbrechen begangen werden konnten. Sie wurden Opfer von Sklavenarbeit, Folter und sexuellen Misshandlungen in der von Stacheldraht umzäunten Siedlung. Jahrzehntelang wurden systematisch Verbrechen an ihnen begangen. Wir sind es den Opfern schuldig, dass möglichst bald auf dem Gelände der ‚Colonia Dignidad‘ für alle Opfer ein Gedenkort eingerichtet wird.“