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Gutachten zeigt: Mangelnde Wartung Ursache für Stromausfall im Münsterland

Pressemitteilung von Herbert Schui,

Das Bundesamt für Materialforschung legt sein Gutachten über den Stromausfall im Münsterland vor. Es widerspricht der Darstellung der RWE AG und zeigt, dass mangelnde Wartung den Stromausfall im November 2005 mit verursacht hat. 250 000 Menschen waren zum Teil bis zu 50 Stunden ohne Strom. Dazu erklärt Herbert Schui, wirtschaftspolitischer Sprecher der Linksfraktion:

Die Gewinne steigen, die Masten fallen. Das Ergebnis des Gutachtens übertrifft unsere Befürchtungen: Selbst sanierte Masten brechen ein, weil RWE nicht alle tragenden Teile ersetzt.

Das bestätigt: Die Stromnetze verrotten, während die Stromkunden abgezockt werden. Die Preise für Privatkunden sind in den letzten fünf Jahren um 35% gestiegen. Die Investitionen in das Netz haben sich seit der Marktliberalisierung halbiert. So erklärt sich der Rekordgewinn der Stromkonzerne von rund 16 Mrd. Euro im letzten Jahr.

Die Wirtschaftsministerkonferenz im Juni muss handeln. Unter dem Druck der Kritik hat RWE den TÜV Rheinland und den TÜV Süd mit regelmäßigen Netzüberprüfungen beauftragt. Nun gilt für technische Überprüfung genauso wie für Gutachten: Es ist nicht egal, wer sie in Auftrag gibt. RWE hatte auch im vorliegenden Fall schnell ein entlastendes Gutachten zur Hand, das im Widerspruch zum Gutachten des Bundesamtes steht. Das zeigen auch zur Genüge die Auftragsgutachten der Professoren Rürup und Raffelhüschen.

Die regelmäßige technische Überwachung muss gesetzlich vorgeschrieben werden und im staatlichen Auftrag erfolgen. Mittelfristig muss das Netz in öffentliche Hand überführt werden, um Monopolgewinne zu unterbinden und die Netzsicherheit zu gewährleisten. DIE LINKE. im Bundestag wird entsprechende parlamentarische Initiativen ergreifen.