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Truckstop in Erfurt

Im Wortlaut von Jens Petermann,

Wie in jedem Jahr sind die Mitglieder der Fraktion DIE LINKE während der so genannten Parlamentarischen Sommerpause viel in ihren Wahlkreisen unterwegs. Vor Ort nehmen sie sich der Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger an, besuchen Betriebe und Vereine, engagieren sich für lokale und regionale Anliegen. Auf linksfraktion.de schreiben die Parlamentarierinnen und Parlamentarier über ihren Sommer im Wahlkreis.

»Gleiche Arbeit - gleiches Geld!« - MdB Jens Petermann in Erfurt im Gespräch mit AktivistInnen der IG Metall

Am Montag machte der Truck der Leiharbeitsinitiative der IG Metall Station in Erfurt. Um die Kolleginnen und Kollegen vor Ort zu unterstützen nahm ich die Gelegenheit wahr, mit den Organisatoren und betroffenen Menschen ins Gespräch zu kommen. Dabei traf ich auch auf Stefanie Liehr und Joachim Götz, die beide als aktive IG Metaller bei BOSCH SOLAR ENERGIE AG in meiner Heimatstadt Arnstadt arbeiten. Dort sind sie auch Mitglieder des neu gegründeten Betriebsrates und sie erzählten mir von ihren Problemen einen eigenen Haustarifvertrag abzuschließen.

Sie berichteten von ihren Erfahrungen, dass die Leiharbeitnehmer oftmals große Scheu haben, auf einen Betriebsrat zuzugehen, da sie meinten, dieser sei für sie nicht zuständig. Sie wünschten sich als Betriebsräte ganz besonders mehr Mitbestimmung, wenn es um die Einstellung von Leiharbeitnehmern geht.

Sie waren mit mir einer Meinung, dass Leiharbeitnehmer den gleichen Lohn und die gleichen Arbeitsbedingungen wie die Festangestellten erhalten sollten. Allerdings berichteten sie mir auch, dass die Arbeitgeber gern die Leiharbeitnehmer benutzen, um die Stammbelegschaften zu verkleinern und den Druck unter den Beschäftigten zu erhöhen. Dies ist zwar gegenwärtig in ihrem Betrieb nicht so, aber sie kennen diese Erfahrungen von ihren Betriebsratskollegen aus anderen Betrieben.

Ich berichtete ihnen, dass wir uns als Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag für eine strikte Begrenzung der Leiharbeit und die Aufhebung aller Ausnahmeregelungen, die gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen, einsetzen. Dafür haben wir auch schon entsprechende Anträge in das Parlament eingebracht, die jedoch alle abgelehnt wurden. Trotzdem müssen wir weiter dran bleiben, damit sich für die Betroffenen endlich etwas zu ihren Gunsten ändert.

Wir waren uns einig, dass uns dies nur gemeinsam gelingt. Die Gewerkschaften müssen die Politiker mit entsprechenden Aktionen fordern. Um noch mit mehr Kolleginnen und Kollegen von BOSCH SOLAR ENERGIE AG ins Gespräch zu kommen, haben wir gleich weitere Gesprächstermine vereinbart, bei denen ich sicherlich wieder wichtige Impulse für meine parlamentarische Arbeit erhalten werde.

Von Jens Petermann

linksfraktion.de, 28. Juli 2010

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