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Sechs Fragen an Rosemarie Hein

Im Wortlaut von Rosemarie Hein,

35 der 76 Abgeordneten, die DIE LINKE im 17. Bundestag stellt, sind neu gewählte Mitglieder des Parlaments. Welche Erwartungen haben sie? Was haben sie vor? linksfraktion.de fragt nach.


Rosemarie Hein, 56, Lehrerin, Kunstwissenschaftlerin aus Sachsen-Anhalt

Sie sind jetzt Volksvertreterin. Wie wollen Sie die Interessen der Menschen vertreten?

Menschen vertreten ihre Interessen besser selbst. Darum bin ich auch für bundesweite Volksentscheide zu wichtigen Fragen. Mir haben viele ihr Vertrauen gegeben, soziale Politik zu machen, die das Leben vieler Menschen verbessern hilft. Dazu will ich gemeinsam mit anderen Menschen politische Alternativen entwickeln und im Bundestag zur Sprache bringen.

Wie wollen Sie konkret den Widerstand gegen Sozialabbau und Krieg stärken?

Es muss besser gelingen, die demokratischen Möglichkeiten der Meinungs- und Willensbildung zu nutzen. Ich will Menschen bestärken, ihre demokratischen Rechte auch wahrzunehmen. Dazu gibt es bei mir Rat, Hilfe und konkrete Unterstützung. Bei mir können sie außerdem sicher sein, dass meine Stimme nicht für Beschlüsse der Qualität „Agenda 2010“ zu haben ist und auch nicht für weitere Kriegseinsätze der Bundeswehr im Ausland.

Welche persönlichen Erfahrungen können Ihnen den Start als Parlamentarierin erleichtern?

Ich bin Stadträtin in Magdeburg und habe viele Jahre im Landtag von Sachsen-Anhalt gearbeitet. Diese parlamentarischen Erfahrungen und die vielen Gespräche mit Menschen in diesen Jahren sind für mich das wichtigste Startkapital.

Was würden Sie in ihrer ersten Bundestagsrede der Kanzlerin gern einmal sagen?

Dass sie sich in den Jahren ihrer politischen Verantwortung in unterschiedlichen Positionen schon zu weit von der Lebenswirklichkeit vieler Menschen in diesem Land entfernt hat.

Wie wollen Sie sich davor schützen, im Raumschiff Bundestag die Bodenhaftung zu verlieren?

Weiter im Stadtrat von Magdeburg arbeiten und den Kontakt zu den Menschen meines Wahlkreises nicht verlieren. Zudem gut zuhören in Gesprächen mit Vereinen, Verbänden, Gewerkschaften und Initiativen.

Alle Abgeordneten der LINKEN spenden bisher Ihre Diätenerhöhung. Wofür wollen Sie sich persönlich besonders engagieren?

Die Spende der Diätenerhöhung war schon in meiner Landtagszeit in Sachsen-Anhalt eine Selbstverständlichkeit. Ich würde mich vor allem - aber nicht nur - für Projekte für Kinder und Jugendliche einsetzen. Auch für solche, die von ihnen selbst gestaltet werden. Aber auch für kulturelle Projekte, die sonst keine Unterstützung erfahren.