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Sechs Fragen an Richard Pitterle

Im Wortlaut von Richard Pitterle,

35 der 76 Abgeordneten, die DIE LINKE im 17. Bundestag stellt, sind neu gewählte Mitglieder des Parlaments. Welche Erwartungen haben sie? Was haben sie vor? linksfraktion.de fragt nach.


Richard Pitterle, 50, Rechtsanwalt aus Baden-Württemberg

Sie sind jetzt Volksvertreter. Wie wollen Sie die Interessen der Menschen vertreten?

Als Rechtsanwalt habe ich gelernt, die Interessen meiner Mandantinnen und Mandanten konsequent und gewissenhaft zu vertreten. Als Abgeordnete der LINKEN sind wir mit konkreten Botschaften gewählt worden - z.B. gesetzlicher Mindestlohn, Beendigung des Krieges in Afghanistan. Dafür werde ich auch im Parlament streiten.

Wie wollen Sie konkret den Widerstand gegen Sozialabbau und Krieg stärken?

Durch meine Tätigkeit im und außerhalb des Parlaments natürlich.

Welche persönlichen Erfahrungen können Ihnen den Start als Parlamentarier erleichtern?

Ich habe im Wahlkampf gelernt, dass andere Parlamentarier auch nur mit Wasser kochen.

Was würden Sie in ihrer ersten Bundestagrede der Kanzlerin gern einmal sagen?

Frau Bundeskanzlerin, Sie haben den Eid abgelegt, Schaden vom Deutschen Volk abzuwenden. Wenn Sie diesen Eid ernst nehmen, dann müssten Sie noch heute zurücktreten. Denn mit Kriegsbeteiligung und weiterer sozialer Spaltung der Gesellschaft wenden Sie nicht Schaden vom Deutschen Volk ab.

Wie wollen Sie sich davor schützen, im Raumschiff Bundestag die Bodenhaftung zu verlieren?

Ich werde weiterhin regelmäßig tanzen gehen, weil man beim Tanzen zwangsläufig Bodenhaftung hat. In der Tanzszene gibt es Menschen aller sozialer Schichten und unterschiedlicher Berufe und Lebensschicksale. Wenn man sich selbst nicht zu wichtig nimmt und die Fähigkeit zum Zuhören hat, dann erfährt man dort mehr über das konkrete Leben und Fühlen von Menschen als in mancher Parteiversammlung.

Alle Abgeordneten der LINKEN spenden bisher Ihre Diätenerhöhung. Wofür wollen Sie sich persönlich besonders engagieren?

Ich unterstütze mit Geld seit Jahren Freundinnen und Freunde in Kuba, die mit mir die Leidenschaft für Salsa teilen und die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, ebenso wie ich dort diverse Hilfsprojekte unterstütze. Das will ich gern ausbauen.