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Sechs Fragen an Frank Tempel

Im Wortlaut von Frank Tempel,

35 der 76 Abgeordneten, die DIE LINKE im 17. Bundestag stellt, sind neu gewählte Mitglieder des Parlaments. Welche Erwartungen haben sie? Was haben sie vor? linksfraktion.de fragt nach.


Frank Tempel, 40, Polizeibeamter aus Thüringen

Sie sind jetzt Volksvertreter. Wie wollen Sie die Interessen der Menschen vertreten?

Ich kann nicht die Interessen der Menschen vertreten, aber zumindest die Interessen vieler Bürgerinnen und Bürger, die mich gewählt haben. Dann auch noch die Interessen jener, die aufgrund medial geprägter Vorurteile noch nicht glauben wollen, dass ich ihre Interessen vertreten will: Im engen Kontakt zu Bürgerinnen und Bürgern, auch zu außerparlamentarischen Organisationen, Verbänden und Vereinen, und indem ich mich an den Lösungsansätzen in unserem Wahlprogramm orientiere, will ich die Themen, die diese Bürger bewegen, ständig im Gespräch halten.

Wie wollen Sie konkret den Widerstand gegen Sozialabbau und Krieg stärken?

Das müssen wir aus der Opposition heraus. Das heißt nichts anderes, als diese Themen immer wieder öffentlich zu machen. Eine Unterstützung außerparlamentarischer Protestbewegung ist dabei genauso wichtig wie das Einbringen von Alternativen in den parlamentarischen Prozess.

Welche persönlichen Erfahrungen können Ihnen den Start als Parlamentarier erleichtern?

Ich habe einige Erfahrungen als Kommunalpolitiker. Noch entscheidender ist aber immer die Praxis und auch Geschichtswissen. Ich komme nun mal aus einem sozialen Umfeld, wo viele Probleme der Bürgerinnen und Bürger für mich nah und transparent sind. Das heißt, ich rede über eigene Erfahrungen und Beobachtungen.

Was würden Sie in ihrer ersten Bundestagrede der Kanzlerin gern einmal sagen?

Nichts. Ich will zu Themen reden.

Wie wollen Sie sich davor schützen, im Raumschiff Bundestag die Bodenhaftung zu verlieren?

Davor schützen mich meine Familie, meine nun ehemaligen Kollegen und meine Sportfreunde. Die sind ein effektiver Spiegel für mich, den ich respektiere.

Alle Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE spenden bisher Ihre Diätenerhöhung. Wofür wollen Sie sich persönlich besonders engagieren?

Ich wollte eigentlich immer Übungsleiter im Kindersportbereich werden. Leider ging das zeitlich nie auf. Ich kenne viele solcher Übungsleiter und schätze ihre Arbeit nicht nur aus sportlicher Sicht. Der Lern- und Reifeprozess von Kindern kann durch sportliche Aktivität beachtlich gestärkt werden. Auch aus beruflicher Erfahrung heraus weiß ich, dass ein erfülltes Sportvereinsleben, aber auch die Erfahrung von Sieg und Niederlage auch in kriminalpräventiver Sicht nicht zu unterschätzen sind. Ich werde daher einen in dieser Hinsicht aktiven Sportverein unterstützen.