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Sechs Fragen an Alexander Ulrich

Im Wortlaut von Alexander Ulrich,

41 der 76 Abgeordneten, die DIE LINKE im 17. Bundestag stellt, üben ihr Mandat bereits seit 2005 oder länger aus. Woran können sie anknüpfen? Wie wollen sie ihre Arbeit fortsetzen? Was wollen sie anders machen? linksfraktion.de fragt nach.


Alexander Ulrich, 38, Werkzeugmacher aus Rheinland-Pfalz

Welche Erfahrung, welches Ergebnis oder Ereignis hat Sie in den zurückliegenden vier Jahren besonders darin bestärkt, dass sich ihre Arbeit lohnt?

DIE LINKE hat das Land verändert. Die Menschen diskutieren über Mindestlöhne oder den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Wir geben der Mehrheit der Bevölkerung eine parlamentarische Stimme.

Neue Wahlperiode, alte Kanzlerin: Mit welchen Erwartungen gehen Sie als Abgeordneter in die kommenden vier Jahre?

Frau Merkel und Herr Westerwelle werden das Land ärmer und wenige reicher machen, die soziale Spaltung wird zunehmen. Keine Regierung in der Geschichte der Bundesrepublik hat so viel Geld verbrannt wie diese. Die Milliardenschecks für die Banken sollen nun die Kassiererin, der Arbeitnehmer bei Opel und die alleinerziehende Mutter bezahlen. Damit wird die Wirtschaftskrise verlängert, und die Demokratie wird Schaden nehmen.

Was wollen Sie im Bundestag anders oder besser machen als bisher?

Mein Ziel ist, dass wir jene Menschen gewinnen, die am 27. September in den politischen Generalstreik traten und nicht wählen gingen. Ich will, dass die Menschen sagen: DIE LINKE stellt nicht nur die richtigen Fragen, sie hat auch die besseren Antworten. Die haben wir zwar schon jetzt - aber das muss sich noch herumsprechen. Ich will aber auch sagen, was sich nicht ändern wird: DIE LINKE. vertritt die Interessen der Bevölkerungsmehrheit und bleibt Friedenspartei.

DIE LINKE ist jetzt mit 76 Abgeordneten im Bundestag vertreten - 23 mehr als bislang. Was wird sich in der neuen Fraktion und für Sie als eines ihrer Mitglieder verändern?

Für den einzelnen Abgeordneten bedeutet dies mehr, nicht weniger Arbeit. Jede und jeder muss sich jetzt noch mehr anstrengen, um im Spiel zu bleiben. Die SPD wird in der Opposition links blinken, aber an der nächsten Ausfahrt zum Kanzleramt wieder rechts abbiegen. Doch Konkurrenz belebt das Geschäft. Positiv ist, dass wir in allen Ausschüssen besser vertreten sind, mehr Redezeiten beanspruchen können und über mehr Geld für unsere politische Arbeit verfügen.

Warum ist Opposition nicht Mist?

Weil die Politik von Frau Merkel zum Himmel stinkt. DIE LINKE wird die Opposition führen. In vier Jahren lösen wir die Wohngemeinschaft von Frau Merkel und Herrn Westerwelle im Kanzleramt auf.

Wie können Sie als Abgeordneter dazu beitragen, dass die Bürgerinnen und Bürger selbst noch mehr für ihre Interessen streiten?

Wir dürfen die Menschen nicht belügen. Linke sind keine besseren Menschen. Die Meinungsmacher und Herr Ackermann werden alles tun, um uns weich zu kochen. Ohne den Druck der Gewerkschaften, der Friedens- oder der Umweltbewegung wird die Bevölkerung die Suppe weiter auslöffeln.