Zum Hauptinhalt springen
André Hahn und Helmut Holter

Sanierung und Neubau von Sportstätten deutlich stärker fördern

Nachricht von André Hahn,

Bei einem geschätzten Sanierungsbedarf von mindestens 31 Milliarden Euro bei Sportstätten und Schwimmbädern ist der derzeitige Beitrag des Bundes nicht ausreichend. Auf Vorschlag der Fraktion DIE LINKE fand am 24. März 2021 eine öffentliche Anhörung des Sportausschusses zum Thema ,Förderung von Sportstätten in Kommunen‘ statt. André Hahn, stellvertretender Vorsitzender und sportpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKEN, erklärt: 

„Moderne, flexibel nutzbare, barrierefreie und ökologische Sportstätten sind die wichtigste Ressource des Sports und unverzichtbarer Teil kommunaler Daseinsvorsorge. Sie sind – so betont auch der Deutsche Olympische Sportbund – ein wichtiges Stück Lebensqualität, Orte für sportliche Betätigung, für Bildung, Gesundheit, Integration und Inklusion.

Die vorliegenden schriftlichen Stellungnahmen aller Sachverständigen machen deutlich, dass der derzeitige Beitrag des Bundes angesichts des Sanierungsbedarfes von mindestens 31 Milliarden Euro bei Sportstätten und Schwimmbädern nicht angemessen und ausreichend ist. Bereits am 16. Juni 2020 legte die Linksfraktion einen Antrag mit der Überschrift ,Dritter Goldener Plan Sport - 10 mal eine Milliarde für Sportstätten in Deutschland‘ vor, um den Sanierungsstau im Sportstättenbereich spürbar abzubauen sowie den Mangel an barrierefreien Schwimmbädern und Sporteinrichtungen beseitigen zu helfen.

Zu unseren Zielen gehören die Erhöhung der Schwimmkompetenz, drei Stunden Schul-Sport pro Woche in allen Jahrgangsstufen, mehr Angebote im Breitensport sowie die kostenfreie Nutzung von Sportstätten durch Sportvereine. Um auch Menschen mit Behinderungen und im höheren Alter gleichermaßen eine umfassende Teilhabe am Sport zu ermöglichen, muss die Schaffung von Barrierefreiheit neben der energetischen Sanierung der Sportstätten endlich ein zentrales Kriterium werden. Zwischen den Zielen und der Wirklichkeit klafft noch immer eine gewaltige Lücke, die durch die Coronakrise noch weiter verschärft wurde.

Obwohl Bundesminister Horst Seehofer auf der Mitgliederversammlung des DOSB am 7. Dezember 2019 einen mehrjährigen ‚Goldenen Plan Sport‘ versprach, hat die Koalition neben dem seit 2016 bestehenden Programm ,Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur‘ lediglich ein Programm ,Investitionsplan Sportstätten‘ im niedrigen dreistelligen Millionenbereich aufgelegt. Diese Bundesprogramme sind begrüßenswert, ersetzen aber keineswegs den erforderlichen mehrjährigen ,Goldenen Plan Sport‘.“

Einer der zehn Sachverständigen in der Anhörung ist der Thüringer Bildungs- und Sportminister Helmut Holter (DIE LINKE). Er begrüßt ausdrücklich unsere Forderung nach Bundesmitteln im Umfang von zehnmal einer Milliarde Euro und verweist in seiner Stellungnahme auch auf das neuen Thüringer Sportfördergesetz, auf dessen Grundlage anerkannte Sportorganisationen, Schulen und Hochschulen das Recht haben, Spiel- und Sportanlagen öffentlicher Träger für den Übungs-, Lehr- und Wettkampfbetrieb unentgeltlich zu nutzen. Das sollte aus Sicht der LINKEN Standard in allen Bundesländern werden.

Am 21. April 2021 plant der Sportausschuss den Antrag der Linksfraktion abschließend zu beraten. Hoffentlich findet er dann –  zumal auch bisher keine Anträge anderer Fraktionen zu diesem Thema vorliegen – eine deutliche Mehrheit im Interesse der Sportreibenden in Deutschland.