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Renten liegen immer öfter unter Niveau der Grundsicherung

Nachricht von Werner Dreibus,

Die Situation der Rentnerinnen und Rentner verschlechtert sich weiter. Auf Anfrage der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag räumte die Bundesregierung ein, dass der Anteil der Rentnerinnen, deren Altersbezüge das Niveau der Grundsicherung nicht erreichen, in den vergangenen zehn Jahren drastisch gestiegen ist.

Frauen sind von dieser Entwicklung besonders stark betroffen. Erreichten im Jahr 2000 noch 82 Prozent der Frauen eine Rente in Höhe des in den jeweiligen Jahren durchschnittlichen Bruttobedarfs der Sozialhilfe beziehungsweise der Grundsicherung, so sank dieser Anteil im Jahr auf 53,9 Prozent. Das ist fast jede zweite Frau. Das Problem der Altersarmut wird dadurch erheblich verschärft.

Auch bei den Männern fällt die Bilanz negativ aus. Im Jahr 2000 waren es nur 3,2 Prozent, die das Niveau der Grundsicherung durch ihre Rente nicht erreichten. Bis zum Jahr 2011 vervierfachte sich dieser Anteil auf 12,5 Prozent.

Der Bruttobedarf der Hilfe zum Lebensunterhalt betrug im Jahr 2000 587 Euro. Nach Einfrührung der "Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung" im Jahr 2003 betrug der Satz 2005 623 Euro, im Jahr 2011 waren es 688 Euro.

"Wenn immer weniger Rentnerinnen und Rentner trotz langjähriger Versicherungszeiten nicht einmal über das Niveau der Grundsicherung im Alter kommen, dann ist das ein alarmierendes Signal an die Politik", stellt Werner Dreibus fest. "Nur wenn die Renten wieder analog den Löhnen steigen, prekäre Beschäftigung eingedämmt wird und endlich ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn eingeführt wird, können die Menschen wirksam vor Altersarmut geschützt werden.“




linksfraktion.de, 20. September 2012