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Pflegeversicherung muss alle pflegebedingten Kosten übernehmen 

Nachricht von Sabine Zimmermann, Pia Zimmermann,

Die seit Januar 2017 geltenden einrichtungseinheitlichen Eigenanteile für Pflegeheime betragen zum Stichtag 01.04.2018 bundesweit durchschnittlich 602,13 Euro monatlich (ohne Ausbildungskosten).  

Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind enorm. In Thüringen werden monatlich 237,19 Euro, in Berlin dagegen 872,50 Euro fällig. 

Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung (PDF) auf eine Anfrage der linken Sozialexpertin Sabine Zimmermann, die auch Vorsitzende des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist, hervor. Sabine Zimmermann erklärt dazu:

"Pflege im Heim macht Menschen zunehmend arm. Gleiche Versorgungs- und Lebensbedingungen bleiben bundesweit auf der Strecke. Eigenanteile und Gesamtheimkosten sind ein Ticket in die Altersarmut. Denn Heimbewohner/innen zahlen neben  den Eigenanteilen noch Unterkunfts- und Verpflegungskosten, Investitionskostenzuschüsse und Ausbildungskosten. Die Gesamtheimkosten sind also noch einmal deutlich höher als der einrichtungseinheitliche Eigenanteil.“

Zimmermann weiter:

"Wir wollen mehr Pflegekräfte und bessere Pflegeleistungen ohne Altersarmut. Pflege muss deshalb endlich als Vollversicherung ausgestaltet werden, in der die Pflegeversicherung alle pflegebedingten Kosten übernimmt. So können die Eigenanteile sinken oder ganz entfallen. Wer das wirklich will, kommt an der  Solidarischen Pflegeversicherung, die alle in die Finanzierung einbezieht, nicht vorbei. Gute Pflege muss unabhängig vom Geldbeutel und vom Wohnort für Jede und Jeden möglich sein.“

Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik der Fraktion DIE LINKE, fügt hinzu:

"DIE LINKE will die Kosten für die Menschen mit Pflegebedarf begrenzen und hat dafür einen Antrag im Bundestag gestellt, die Eigenanteile zu deckeln. Dieser Antrag (PDF) wurde von der Koalitionsmehrheit abgelehnt. Eine Pflegeversicherung, die Menschen in Armut führt hat ihren Namen nicht verdient.“