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Patentreffen im Tierschutzzentrum Weidefeld

Im Wortlaut von Raju Sharma,

Wie in jedem Jahr sind die Mitglieder der Fraktion DIE LINKE während der so genannten Parlamentarischen Sommerpause viel in ihren Wahlkreisen unterwegs. Vor Ort nehmen sie sich der Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger an, besuchen Betriebe und Vereine, engagieren sich für lokale und regionale Anliegen. Auf linksfraktion.de schreiben die Parlamentarierinnen und Parlamentarier über ihren Sommer im Wahlkreis.

Hängebauchschwein im Tier-, Natur- und Jugendzentrum Weidefeld bei Kappeln

 

Hungersnöte, Krieg, Flucht und Vertreibung, Umweltkatastrophen - überall auf der Welt gibt es Menschen in Not, die auf unsere Hilfe angewiesen sind. DIE LINKE unterstützt diese Menschen mit politischen Initiativen und durch das persönliche Engagement ihrer Mitglieder. Ich finde das gut. Wir sollten helfen, wo wir können. Wir sollten aber auch die hilfebedürftigen Tiere in unserer Nachbarschaft nicht vergessen, die zumeist durch menschliches Versagen in Not geraten sind. Eine Möglichkeit dazu ist das Tier-, Natur- und Jugendzentrum Weidefeld bei Kappeln im schönsten Bundesland der Welt. Ich habe dort vor einiger Zeit die Patenschaft für ein Projekt zur Rehabilitierung verhaltensauffälliger Hunde übernommen. Es gibt dort aber auch Patenschaften für Kaninchen und Katzen, Pferde, Schafe, Vögel und andere Tiere, von denen ich vorher noch nie etwas gehört habe.

Einmal im Jahr lädt der Deutsche Tierschutzbund die rund 300 Patinnen und Paten aus dem ganzen Bundesgebiet nach Weidefeld ein, damit sie sich vor Ort ein Bild über die Arbeit im Tierschutzzentrum und die Betreuung ihrer "Mündel" machen können. Beim diesjährigen Patentreffen gab es Dauerregen, interessante Vorträge, viel zu sehen und später Kaffee und Kuchen. Das alles ist sehr nett und auch sehr lehrreich. So wurde über die neuesten Projekte aus dem Tierschutzzentrum berichtet, das unter anderem vielfältige Veranstaltungen für Kinder- und Jugendgruppen, aber auch Hundeführerscheine und Seminare zur Vogelrettung anbietet. Hier war beispielsweise zu erfahren, dass nicht jedes Spülmittel gleichermaßen zur Rettung ölverschmierter Seevögel geeignet ist - da es dabei ja nicht nur auf die Waschkraft ankommt, sondern auch auf die spätere Wasserdichtigkeit des Gefieders. Über die einzige Bewohnerin des Luchsgeheges, Rotfuchs Rosa, hieß es, sie werde nicht gern geimpft, sei nachtaktiv und lasse sich eigentlich nur zu den Fütterungszeiten blicken. Wer könnte das nicht nachvollziehen. Traurig dagegen die Geschichten über das so genannte Animal Hoarding, der Tierhortung. Dabei sammeln Menschen - in einem Fall mehr als hundert - Tiere, versorgen sie jedoch nicht angemessen.

Bei einer dieser Geschichten fühlte ich mich dann doch stark an die Diskussionen im Bundestag und in der Fraktion erinnert: So berichtete die wissenschaftliche Projektleiterin von dem derzeit laufenden Versuch, dreizehn aus einem Fall von Tierhortung stammende Hängebauchminipigs mit  fünf von Mietnomaden (!) zurückgelassenen Hängebauchschweinen zu "vergesellschaften". Das sollte den Vorständen in Banken und Großkonzernen zu denken geben.

Von Raju Sharma

linksfraktion.de, 26. Juli 2011

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