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Opel ist Bochum, Bochum ist Opel – ein Mythos im Ruhrgebiet

Periodika von Sevim Dagdelen,

Zum angekündigten Aus des Traditionsunternehmens sagt Sevim Dagdelen Stopp und stellt sich an die Seite der Opel-Bauer.

 

 

Es war Herbert Grönemeyer, der seiner Stadt eine inoffizielle Hymne schenkte: »Du bist keine Schönheit. Vor Arbeit ganz grau. Du hast ’n Pulsschlag aus Stahl. Dein Grubengold hat uns wieder hoch geholt«, heißt es in dem Song von 1984. Das ist fast 30 Jahre her. Inzwischen ist Arbeit rar im ehemaligen Kohlenpott. Die ehemals über 140 Zechen sind heute an einer Hand abzuzählen. Fast eine halbe Million Arbeitsplätze gingen in den vergangenen 30 Jahren allein in der Kohle- und Stahlindustrie verloren. Noch immer liegt die Arbeitslosigkeit im Revier mit fast elf Prozent höher als im Landesdurchschnitt Nordrhein-Westfalens. Und jetzt die Ankündigung: Opel soll sterben. Die erste gab es im Dezember 2012, unmittelbar vor dem 50sten Opel-Jubiläum. Im Jahr 2016 soll Schluss sein, hieß es. Keinen Monat später, im Januar 2013, dann die Offenbarung, die Autoproduktion könnte bereits 2014 stillgelegt werden. Das angekündigte Ende bedeutet viele kleine Dramen. Für die Beschäftigten, für die Familien. Denn existenziell betroffen sind nicht nur die über 3000 Automobilbauer. DIE LINKE fordert: Bundes- und Landesregierung müssen gemeinsam mit den Gewerkschaften endlich Einfluss nehmen, um die Kahlschlagsanierer zu stoppen. Das Ruhrgebiet darf nicht zur Armutszone verkommen. SPD, Grüne, CDU und FDP verweisen auf einen gelungenen Strukturwandel und spielen auf Zeit. Die Zeit läuft uns aber im Ruhrgebiet davon. Denn die Hiobsbotschaften nehmen kein Ende: Im Jahr 2014 droht das Ende bei Opel, 2016 sollen auch alle Beschäftigten von ThyssenKrupp Nirosta in Bochum entlassen werden, 2015 und 2018 werden die Zechen in Marl und Bottrop geschlossen. Sollten die Pläne Wirklichkeit werden, wird aus dem »armutspolitischen Erdrutsch«, den der Paritätische Wohlfahrtsverband bereits jetzt diagnostiziert, ein freier Fall des gesamten Ruhrgebiets. Wem wirklich etwas an den Menschen in der Region liegt, der muss jetzt alles tun, um das zu verhindern. DIE LINKE steht an der Seite der Opel-Beschäftigten und der Menschen im Ruhrgebiet. Solidarität ist für uns das Gebot der Stunde. Wir sind entschlossen, an der Seite der Beschäftigten für den Erhalt von Opel Bochum zu kämpfen.

 

Sevim Dagdelen ist Mitglied der Fraktion DIE LINKE; ihr Wahlkreisbüro befindet sich im Stadtzentrum von Bochum.