Zum Hauptinhalt springen

»Nach wie vor keine Geschlechtergerechtigkeit am deutschen Arbeitsmarkt«

Nachricht von Yvonne Ploetz,

"Geschlechtergerechtigkeit sieht anders aus! Selbst in Zeiten, in denen die offizielle Arbeitslosenquote fällt, ziehen Frauen gegenüber den Männern weiterhin den Kürzeren", so Yvonne Ploetz, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag anlässlich der neusten Zahlen des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) zum Arbeitsmarkt.

Aus deren Daten geht hervor, dass im Dezember 2011 6,5 Prozent (ca. 90.000) weniger arbeitslose Frauen registriert wurden als im Dezember 2010. Im gleichen Zeitraum ist die Arbeitslosigkeit der Männer um 8,7 Prozent (ca. 141.000) gesunken. Damit hat sich der Anteil der Frauen an der registrierten Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich leicht erhöht.

Ploetz sieht den viel gelobten Aufschwung am Arbeitsmarkt kritisch – gerade unter einem frauenpolitischen Blickwinkel. "Vor allem Frauen leiden unter den Auswirkungen der gegenwärtigen Krise in weit größerem Umfang als Männer. Wenn von einem Aufschwung am Arbeitsmarkt gesprochen wird, muss berücksichtigt werden, dass der Abbau der Arbeitslosigkeit nicht auf die Schaffung 'guter' Arbeit zurückzuführen ist, sondern zu großem Teil auf die Ausbreitung atypischer Beschäftigungsverhältnisse zurück geht. Das umfasst Minijobs, Teilzeit sowie Befristungen – insbesondere Dienstleistungsberufe und damit oftmals typische Frauenberufe sind dadurch betroffen. Die im Augenblick im Zuge der Eurokrise diskutieren Sparmaßnahmen werden zudem zu ernsthaften Einschnitten im öffentlichen Dienst und im Sektor sozialer Dienstleistungen führen . Gerade Frauen sind hier betroffen. Die Krise hat ein weibliches Gesicht. Die schwarz-gelbe Regierung leidet aus frauenpolitischer Sicht unter Sehschwäche“.