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Kampf gegen den Antisemitismus bleibt zentrale Aufgabe

Im Wortlaut von Jan Korte,

Der 9. November ist ein äußerst geschichtsträchtiger Tag. An kaum einem Datum der jüngeren deutschen Geschichte ereigneten sich so gravierende Dinge. Von der Novemberrevolution von 1918 und damit dem Kampf der ArbeiterInnenbewegung gegen den Krieg, für den Sturz der Monarchie und für eine grundlegende Demokratisierung der Gesellschaft, bis 1989, als der Selbstbefreiungsdrang der Bürgerinnen und Bürger in Ostdeutschland und ihr friedlicher Kampf für eine Demokratisierung der DDR die Mauer zum Einsturz brachte.

Vom Lichtblick der Novemberrevolution bis zu einem der dunkelsten Momente in der deutschen Geschichte, der Reichspogromnacht, vergingen gerade einmal zwanzig Jahre. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten auf Anordnung des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland 1400 Synagogen und Bethäuser, über 7000 Geschäfte jüdischer Inhaber wurden zerstört und geplündert und zahlreiche Menschen fielen dem Naziterror zum Opfer. In der Folge wurden ungefähr 30.000 Jüdinnen und Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, wo ebenfalls Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben. Die Reichspogromnacht markiert den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden ab 1933 hin zu ihrer systematischen Vertreibung. Und sie war die Generalprobe für den Holocaust und die Ermordung von sechs Millionen Menschen jüdischen Glaubens in Europa durch die Nazis. Ihnen gedenken wir heute. Angesichts einer europaweit erstarkenden extremen Rechten bleibt der Kampf gegen den Antisemitismus eine zentrale Aufgabe und Verpflichtung der LINKEN und aller Antifaschistinnen und Antifaschisten.