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Foto: Rico Prauss

»Impfgipfel muss konkrete Ergebnisse bringen«

Nachricht von Dietmar Bartsch,

Vor dem Impfgipfel am Freitag hat Dietmar Bartsch der Bundesregierung schwere Versäumnisse im Umgang mit Pandemie vorgeworfen. Das Vertrauen der Menschen sei tief erschüttert. "Viele Menschen können einfach nicht mehr", sagte der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag gegenüber Welt Live TV. "Das jetzige Chaos ist in der Verantwortung der Bundesregierung." Zum wiederholten Mal kritisierte Bartsch die Konferenzen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin. Sie seien intransparent, und an die verkündeten Beschlüsse würde sich nicht gehalten.

Bartsch forderte, dass der Impfgipfel "konkrete nachvollziehbare Ergebnisse für die Landkreise, für die Städte bringen" müsse. Es brauche Klarheit für "mittelfristige Zeiträume". Auch Hausärzte sollten impfen können. "Das derzeitige Durcheinander muss endlich ein Ende habe. Wir müssen Vertrauen bei den Menschen zurückgewinnen. Nur dann können wir die Pandemie wirklich entschlossen gemeinsam bekämpfen."

Maskenaffäre: »Moralischer Tiefpunkt«

Auch die Entscheidung, den Impfstoff Astrazeneca vorerst nicht weiter zu verimpfen, verunsichere die Menschen. Wenn die Wissenschaft sage, dass der Impfstoff mehr nütze als schade, dann sollten Politiker:innen für die Verimpfung werben. Schließlich seien nicht die Politiker die Fachleute. "Ich finde, dass da falsch agiert worden ist", so Bartsch weiter.

Der russische Impfstoff Sputnik sollte genauso behandelt werden wie alle anderen. Lasse die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA den Impfstoff zu, dürfe es keine ideologischen Vorbehalte geben. Schließlich gehe es "um die Rettung von Menschenleben".

Ein "moralischer Tiefpunkt" sei es, dass sich Unionsabgeordnete an der Pandemie bereichert hätten. Bartsch forderte Aufklärung, Bundeskanzlerin Merkel stehe in der Verantwortung.