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»Ich empfehle den Kurs Junior-Ranger«

Im Wortlaut von Caren Lay,

Wie in jedem Jahr sind die Mitglieder der Fraktion DIE LINKE während der so genannten Parlamentarischen Sommerpause viel in ihren Wahlkreisen unterwegs. Vor Ort nehmen sie sich der Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger an, besuchen Betriebe und Vereine, engagieren sich für lokale und regionale Anliegen. Auf linksfraktion.de schreiben die Parlamentarierinnen und Parlamentarier über ihren Sommer im Wahlkreis.

Staunen über Flora und Fauna im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft 
Von Caren Lay

Meine diesjährige Sommertour steht jahreszeitgemäß unter dem Motto Tourismus. Mein Wahlkreis Bautzen liegt in der Oberlausitz und hat in dieser Hinsicht einiges zu bieten. Zu Beginn stand ein Gespräch mit der  Marketing-Gesellschaft Oberlausitz, die mit der Entwicklung der Dachmarke und der Vermarktung des Tourismus in der Region betraut ist. Der Tourismus hat sich insgesamt sehr positiv in der Region entwickelt. Inzwischen gibt es 1,8 Millionen Übernachtungen im Jahr. Das bedeutet einen Anstieg von über 17 Prozent, was zum Teil auf die Landesgartenschau in Löbau zurückzuführen ist.
  Dennoch wird der Tourismus als Wirtschaftszweig noch immer unterschätzt und vernachlässigt. So wird beispielsweise in Österreich pro Übernachtung im Bereich Marketing 2-2,50 Euro investiert, in der Oberlausitz sind es jedoch nur 0,50 Euro. Hier ist auch der Bund gefragt, den Wirtschaftszweig Tourismus entsprechend wertzuschätzen. Ein konkretes Problem für den Tourismus in der Region ist weiterhin die Änderung der EU-Förderrichtlinien, nach der nur noch binationale, keine trinationalen Projekte förderfähig sind. Dabei ist die Verortung der Oberlausitz im Dreiländereck einer der wichtigen Standortmerkmale der Oberlausitz. Zunehmen wird die Region auch von polnischen und tschechischen Gästen bereist.   Weiter ging es zum Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Heiko Kosel und dem Kreisvorsitzenden der LINKEN Sven Scheidemantel. Hier geht es darum, eine über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft zu erhalten und die nachhaltige Teichbewirtschaftung zu unterstützen sowie Bildungsarbeit über diese einzigartige Landschaft zu befördern.Tausende Schülerinnen und Schüler werden hier jährlich mit der Natur vertraut gemacht. Ich empfehle den Kurs Junior-Ranger. Die Oberlausitzer Teichlandschaft zeichnet sich durch beeindruckende Flora und Fauna aus: Wölfe, Seeadler, die größte Fischotterpopulation in Mitteleuropa, sogar Waschbären und Elche sind hier zuhause. Politischer Diskussionspunkt war die Vermarktung des Bio-Karpfens sowie die Methoden der Kormoran-Vergrämung, bei der es unterschiedliche Einschätzungen gibt.   Die letzte Station auf Krabatmühle in Schwarzkollm, wo nach der sorbischen Krabat-Sage der Schwarze Müller sein Unwesen trieb. Durch ehrenamtliches Engagement und die Leitung von Langzeitarbeitslosen und Wandergesellen wurde hier  - lange Zeit komplett ohne öffentliche Förderung - ein Vierseitenhof errichtet, der die Stationen der Krabat-Sage aufzeigt. Heute gilt die Krabatmühle als der erfolgreichste Touristenmagnet weit und breit, arbeitet aber weitgehend nicht-kommerziell.  Besonders freut mich, dass das nächste Haus im Anwesen nach einem meiner Lieblingsautoren, Juri Brezan, benannt werden soll, der die Krabatsage ins Deutsche übersetzt und damit berühmt gemacht hat.   Zum Abschluss ging es in mein Wahlkreisbüro in Hoyerswerda, an dem viele Genossinnen und Genossen und die rheinland-pfälzische Abgeordnete Katrin Werner teilnahmen, die zu Besuch bei ihren Eltern in meinem Wahlkreis war.

 

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