Wie die Antwort auf eine Schriftliche Einzelfrage (PDF) des LINKEN Bundestagsabgeordneten Norbert Müller verrät, ist der neu geschaffene Freiwillige Wehrdienst im Heimatschutz besonders attraktiv für Minderjährige. Von den 1800 Interessent*innen zum Stichtag 1. September waren demnach 339 minderjährig. Damit ist jeder fünfte Interessent minderjährig. Zum Vergleich: Im Rest der Truppe lag die Quote minderjähriger Rekrut*innen im Jahr 2019 bei 8,5 Prozent.
Fragesteller Müller ordnet die Zahlen ein: „Das ist alarmierend! Im Schatten des normalen Wehrdienstes, bei dem wir die Einstellung Minderjähriger seit Jahren kritisieren, wird nun ein neues Rekrutierungsfeld erschlossen.“
Die Soldat*innen im Heimatschutzwehrdienst verpflichten sich auf eine Dienstzeit von insgesamt einem Jahr. Das Besondere: während die ersten sieben Monate der Grundausbildung gewidmet sind, verpflichten sich die jungen Menschen, die restlichen fünf Monate Dienst in einem Gesamtzeitraum von sechs Jahren zu absolvieren. Als Reservist*innen sind sie so jederzeit hinzuziehbar. Insgesamt stehen laut Angaben des BMVg 1000 Plätze zur Verfügung.
Kinder- und Jugendpolitiker Müller erläutert: „Ich finde es aus grundsätzlichen Überlegungen heraus falsch, dass die Bundeswehr Minderjährige anwirbt. Wenn es zudem schon jetzt mehr volljährige Interessent*innen für den neuen Dienst gibt, als zu vergebene Plätze, dann besteht aber auch für die Bundeswehr kein Grund auf unter 18-Jährige zurückzugreifen. Ich fordere daher von Annegret Kramp-Karrenbauer keine Minderjährigen für den neuen Dienst zu verpflichten.“