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Ein Hafen in kommunaler Hand

Im Wortlaut von Jan Korte,

Wie in jedem Jahr sind die Mitglieder der Fraktion DIE LINKE während der so genannten Parlamentarischen Sommerpause viel in ihren Wahlkreisen unterwegs. Vor Ort nehmen sie sich der Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger an, besuchen Betriebe und Vereine, engagieren sich für lokale und regionale Anliegen. Auf linksfraktion.de schreiben die Parlamentarierinnen und Parlamentarier über ihren Sommer im Wahlkreis.

Jan Korte besichtigt den Hafen von Aken

Am 16. August ging es weiter mit meiner Sommertour. Nachdem ich in den letzten Wochen die Regionen Bitterfeld-Wolfen, Köthen, Bernburg und Staßfurt besucht hatte, steht in dieser Woche die andere Ecke meines Wahlkreises auf dem Programm.

Erste Station am Montag war Aken. Die Stadt an der Elbe hat einen großen Binnenhafen, der wächst. Für mich als Linker besonders interessant: Die Hafenbetreiberin ist die Kommune. Und das ist ja nicht alltäglich in Zeiten des Privatisierungswahns auf allen Ebenen. Zudem zeigt es, dass kommunale Unternehmen eine Zukunft haben und es um die Ausweitung kommunaler Unternehmen gehen muss. Zusammen mit dem Bürgermeister und dem Geschäftsführer des Hafenbetriebs Aken besichtigte ich den beeindruckenden Umschlaghafen, der für Ostdeutschland eine zentrale Rolle bei Schwertransporten auf dem Wasser spielt.

Weiter ging’s in den Jugendclub von Aken. Bei meinem letzten Besuch hatte ich eine Spende zugesagt, die ich nun überreichte. Das klasse Engagement für die Jugendlichen in Aken beeindruckte mich sehr. Aber auch hier wurde ich mit dem einen großen Problem konfrontiert, das nicht nur meinen Wahlkreis, sondern unser schönes Bundesland Sachsen-Anhalt und mehr oder weniger ganz Ostdeutschland umtreibt: Die Abwanderung von immer mehr jungen Menschen macht die Arbeit immer schwieriger. Das, was die mir die Mitarbeiter des Jugendclubs aus ihrem Arbeitsalltag schilderten, bestärkte mich abermals in meinem tiefen Respekt für ihr Engagement.

Nächste Station am Abend war die Kreisstadt Köthen. Dort habe ich die kommunalen Mandatsträger und die aktiven Mitglieder zu einem Dankeschön-Grillabend eingeladen. Ohne eine kommunale Verankerung ohne zwanzig Jahre aktive Parteiarbeit vor Ort hätte ich niemals das Direktmandat gewinnen können. Dafür wollte ich mich bedanken. Am Dienstag werde ich nach Zerbst fahren, eine Bürgersprechstunde in der Innenstadt anbieten und danach ein Projekt zur Wiederansiedlung des Lachses besuchen.

Auf der Sommertour absolvierte ich an 16 Tagen rund 60 Termine bei sozialen Initiativen, Unternehmen, Bürgermeistern und Vereinen. Wir führten unzählige Bürgersprechstunden durch, entwickelten eine Kleine Anfrage zu den Kleingärten und kamen mit den unterschiedlichsten Menschen zusammen. Das Unterwegssein in meinem Wahlkreis ist interessant und regt zu vielen Initiativen an. Und: So viele unterschiedliche Lebensläufe und Erfahrungen erlebt man nur selten in solch einer komprimierter Form.

Von Jan Korte

linksfraktion.de, 18. August 2010

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