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Der Sparer wird kaputtgespart

Im Wortlaut von Ulrich Maurer,

Von Ulrich Maurer, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag




Investoren und Banken profitieren von der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die von Merkel, Schäuble und Asmussen bestimmt wird. Sie erhalten Geld zu niedrigen Zinsen von der EZB, das sie an Länder wie zum Beispiel Griechenland, Zypern, Spanien, Italien zu höheren Zinsen weitergeben, damit diese Länder ihre Schulden zu noch höheren Zinsen wieder an die Banken und Investoren zurückzahlen können. Ein krankes Spiel bei dem nur Banken und Investoren gewinnen. Aber neben den verschuldeten Ländern werden insbesondere die kleinen Sparererinnen und Sparer benachteiligt, die damals SPD und Grünen glaubten und ihre Altersvorsorge mit der Riesterrente absichern wollten.

Die niedrigen Zinsen der EZB führen dazu, dass die kleinen Sparer bares Geld verlieren, während Banken und Investoren ihren Reichtum vermehren. "Das Geld der Sparer wird täglich weniger wert. Das ist eine schleichende Enteignung," sagte Mitte vergangenen Jahres der, nun wahrlich nicht als Linker geltende, Präsident des Versichererverbandes GDV, Rolf-Peter Hoenen. Damals belief sich der durchschnittliche Zins noch bei ~1,4 Prozent. Mittlerweile sind die Zinsen auf ~0,9 Prozent gesunken. Bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2 Prozent und den anfallenden Bankkosten verlieren so die kleinen Sparer ihr Geld.  Bei den Versicherungen läuft das gleiche Spiel: Versicherer legen das Geld der Versicherten in Pfandbriefe, Anleihen und Aktien an, was bei einem niedrigen Zinssatz auf dem Kapitalmarkt dem Riester-Sparer nicht nur weniger Ertrag bringt, sondern nach Abzug der Gebühren und Inflationsrate dazu führt, dass er weniger Geld in der Tasche hat als vorher.

Deswegen fordert DIE LINKE. im Bundestag die Möglichkeit für Riester-Versicherte ihr Geld wieder in die staatliche Rente zu überführen. Es grenzt an Wahnsinn, dass die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, die sowieso schon für die Spekulationsblasen von Banken und Investoren aufkommen müssen, nun auch noch mit ihrem ersparten Geld und ihrer Rente für die Gewinnmaximierung von Banken und Investoren herhalten sollen. Es muss endlich Schluss damit sein, dass Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden.

linksfraktion.de, 8. Mai 2013