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Der Ball rollt und die Welt schaut hin!

Im Wortlaut von André Hahn,


 

Von André Hahn, sportpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag

Heute ist es endlich wieder soweit – der Ball rollt und die Welt schaut hin! Am 12.Juni findet in São Paulo/Brasilien das Eröffnungsspiel der Fußballweltmeisterschaft 2014 statt.

Fußballfans auf der ganzen Welt haben diesen Tag mit Spannung erwartet. Sie fiebern den Spielen entgegen und drücken die Daumen für ihre jeweiligen Mannschaften. Auch ich freue mich auf dieses Sportereignis. Zwar sehe ich die Erfolgsaussichten für unsere Mannschaft diesmal eher mit gemischten Gefühlen und erachte Brasilien sowie Spanien als Favoriten, aber natürlich lasse ich mich auch gern eines Besseren belehren.

In den letzten Monaten wurde viel über diese Weltmeisterschaft in den Medien berichtet und nicht immer stand der Sport dabei im Vordergrund. Die sozialen Proteste und die Sorgen der Bevölkerung nehme ich sehr ernst und ich hoffe, dass die Verantwortlichen vor Ort dies ebenfalls tun. Ein solches Sportereignis kann Brücken bauen, zu mehr Verständigung beitragen und ein Aushängeschild für Respekt, Fairness und Toleranz sein. Dazu darf man die Menschen aber nicht ausschließen. Brasilien ist die Heimat von vielen herausragenden Fußballern und ich glaube, wenn in einem solch fußballbegeisterten Land der Widerstand gegen die Austragung einer Fußballweltmeisterschaft so zunimmt, dann ist das ein Warnsignal, den man nicht ignorieren darf. Die internationalen Sportorganisationen haben sich in den letzten Jahren nicht gerade beliebt bei den Menschen gemacht und die Akzeptanz für Sportgroßveranstaltungen ist fast überall auf der Welt gesunken. Der Sport als solcher darf meiner Meinung nach aber nicht als Sündenbock dafür herhalten. Es muss eine ehrliche Debatte geführt werden, unter welchen Bedingungen man Sportgroßveranstaltungen austragen kann und welche transparenten Kriterien für die Vergabe entwickelt werden sollten. Die Fraktion DIE LINKE ist gerade dabei, für sich Eckpunkte dafür festzulegen, damit sie sich auch konstruktiv an der öffentlichen Debatte beteiligen und ganz konkrete Vorschläge machen kann.

Für die nächsten vier Wochen wünsche ich mir einen fairen, sportlichen Wettbewerb und allen Mannschaften den bestmöglichen Erfolg. Ich selbst werde natürlich versuchen viele Spiele zu verfolgen, aber angesichts der Zeitverschiebung und der dienstlichen Verpflichtungen wird es wohl leider nicht möglich sein, alle Partien zu sehen. Ich hoffe aber, dass ich mal beim Public Viewing in Berlin oder in meinem Wahlkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge dabei sein kann, denn in der Gemeinschaft jubelt es sich doch viel schöner.

Ich wünsche allen Fans eine tolle Weltmeisterschaft und drücke den Gastgebern die Daumen für ein friedliches, ausgelassenes und fröhliches Fußballfest. Vielleicht erleben wir ja doch eine Überraschung: Jogi Löw und seine Jungs am 13. Juli beim Finale in Rio de Janeiro. Ich bin gespannt!

linksfraktion.de, 12. Juni 2013