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Das doppelte Fiasko für die Rente: Reallohnverlust + sinkendes Rentenniveau

Nachricht von Klaus Ernst,

Die Inflation steigt schneller als die Rente. Das ist das Ergebnis einer schriftlichen Frage von Klaus Ernst an die Bundesregierung im Oktober 2012 . Ernst hatte nach der Entwicklung des durchschnittlichen Rentenzahlbetrags für langjährig Versicherte in den Jahren 2000, 2005 und 2011 in West- und Ostdeutschland sowie dem durchschnittlichen Nettozahlbetrag der Standardrente und dem Verbaucherindex in den entsprechenden Jahren gefragt.



Im Westen beläuft sich der Wertverlust der "Nettorente für langjährig Versicherte" gegenüber dem HVPI (Harmonisierter Verbraucherpreis-Index) auf 17,8 Prozent (bzw. jährlich 1,5%) Im Osten beläuft sich der Verlust auf 21,84 Prozent (bzw. 1,85% jährlich).

Selbst die Netto-Standardrente (also eine abschlagsfreie Altersrente mit 45 Entgeltpunkten) hat einen Wertverlust von 12 bzw. 1 Prozent jährlich hinnehmen müssen.

In Euro ausgedrückt heißt das, bei der durchschnittlichen Nettorente (langjährig Versicherter - 35 Jahre) West beläuft sich der Realwert-Verlust auf 120 Euro und im Osten auf 116 Euro. Bei der Standardrente liegt er bei 144 Euro.

"Seit 2000 sind die Nettorenten im Westen um 18 Prozent und im Osten sogar um 22 Prozent  hinter der Preisentwicklung zurück geblieben. Die Gründe: Niedriglöhne und prekäre Beschäftigung führten zu erheblichen Reallohnverlusten",  erklärt Klaus Ernst. "Die Absenkung des Rentenniveaus führt dazu, dass der Wertverlust der Rente noch höher ist, als bei den Löhnen. Rentner haben somit  erhebliche Wohlstandverluste, da sie von der Gesamtentwicklung abgekoppelt werden. Die Regierungen Schröder und Merkel haben den Generationenvertrag aufgekündigt und die dynamische lebensstandardsichernde Rente zerstört. DIE LINKE fordert nicht nur gute Arbeit und gute Löhne, sondern endlich wieder gute Renten, damit die Jungen und Alten gut leben können."

linksfraktion.de, 16. Oktober 2012