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Ein kleiner Junge mit Schwimmhilfe steht vor einem leeren, renovierungsbedürftigen Schwimmbecken in einem Freibad. Foto: © iStock.com/RickLordPhotographyFoto: iStock.com/RickLordPhotography

Bund lässt Schwimmbäder verrotten

Nachricht von Jan Korte,

"Bundesinnenminister Seehofer hat einen Goldenen Plan für Schwimmbäder versprochen, lässt aber zwei Drittel von ihnen verrosten", kritisiert Jan Korte den desolaten Zustand vieler Sport- und Schwimmstätten und die Untätigkeit der Bundesregierung in dieser Sache. Insbesondere in Sachsen-Anhalt habe der Bund unterdurchschnittlich in die Sanierung von Schwimmbädern investiert, wie aus Zahlen des Bundesinnenministeriums (PDF) hervorgeht. Generell schon ein Problem, spitzt sich die Situation in Zeiten der Pandemie aber dramatisch zu, können viele Menschen sich doch keinen Urlaub leisten und sind auf gute Infrastruktur vor Ort angewiesen.

"Schwimmbäder sind nicht nur wichtig für die Schwimmausbildung", sagt Korte. Für viele Kinder und Jugendliche, deren Eltern sich keinen Urlaub am Meer leisten können, seien öffentliche Schwimmbäder ein wichtiger Bestandteil der Ferien - gerade jetzt, nach all den Entbehrungen, denen Kinder in der Pandemie ausgesetzt waren.

Bundesweit ist nur etwa jeder dritte Antrag auf Bundeshilfen zur Sanierung von Schwimmbädern angenommen worden. Auffällig sei dabei aber vor allem die geringe Zahl positiv beschiedener Anträge in Sachsen-Anhalt, berichtet Korte. Dort konnte sich nur jedes sechste Sanierungsprojekt über einen positiven Bescheid für die Bundeshilfen freuen. Das sind gerade einmal drei von 18 Bewerbungen.

"Warum nur halb so viele Anträge aus Sachsen-Anhalt genehmigt wurden wie im Bundesdurchschnitt, ist mir ein Rätsel", wundert sich Korte, der seinen Wahlkreis in Sachsen-Anhalt hat: "Die Parteien der Landesregierung von Sachsen-Anhalt haben eine satte Mehrheit im Haushaltsausschuss des Bundestags, dem entscheidenden Gremium. Entweder haben sie gepennt, oder die Schwimmbäder im Land waren ihnen schlichtweg nicht wichtig genug."

DIE LINKE hat schon vor Corona auf die desaströse Haushaltslage der Kommunen hingewiesen. Durch die fehlenden Steuereinnahmen in der Pandemie sind öffentliche Einrichtungen wie Schwimmbäder noch mehr von Schließung bedroht. Korte fordert, die Bundesregierung müsse jetzt sofort gegensteuern und die Mittel massiv aufstocken, um weitere Schwimmbadschließungen zu verhindern.