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»Brot und Rosen«- auch zum 99. Weltfrauentag am 8. März

Im Wortlaut von Cornelia Möhring, Yvonne Ploetz,

"Bread and Roses" ist der Titel eines Protestliedes von Textilarbeiterinnen in Lawrence/Massachusetts im Jahr 1912. 14000 Frauen sangen es, während sie streikten. Ein Streik der sich unter anderem gegen Hungerlöhne und Kinderarbeit richtete. Sie kämpften um das nackte Überleben. Um das Recht auf Arbeit. Um gerechten Lohn. Um das Recht auf Selbstverwirklichung. Und doch forderten sie noch viel mehr. "Brot und Rosen." Nicht nur den Anspruch auf Arbeit und Brot, sondern auch auf das "Schöne" im Leben - kulturelle Teilhabe, Freiheit, Toleranz, Menschenwürde. Die Rose als Metapher.

Es war bereits zwei Jahre zuvor, als Clara Zetkin auf der Zweiten Internationalen Konferenz der Sozialistischen Frauen in Kopenhagen für Ihr Idee eines weltweiten Frauentages warb. Seit1889 trat sie öffentlich für die Rechte der Frauen ein.

Die Verhältnisse und die Bedingungen haben sich in den letzten 99 Jahren verändert. Die Frauen in den vergangenen hundert Jahren haben große Erfolge erstritten. Dennoch sind auch heute viele ihrer Ziele noch immer nicht erreicht. Die junge Frauengeneration in Deutschland verfügt über eine besonders gute Schulbildung. Weit besser als ihr männliches Pendant. Und trotzdem arbeiten 25 Prozent unter ihrer Qualifikation. Und trotzdem liegen die durchschnittlichen Einkommen von Frauen deutlich unter denen von Männern. Durchschnittlich 23 Prozent weniger- für die gleiche Arbeit. Sie sind überwiegend auf unteren Hierarchieebenen tätig und seltener als Männer in Führungspositionen anzutreffen. In den obersten Führungsetagen von Großbetrieben haben Frauen Seltenheitswert. So sind in den 100 größten Unternehmen Deutschlands insgesamt 685 Männer und nur 4 Frauen im Vorstand tätig. Armut trägt feminine Züge.

Der Kampf geht also weiter. Fordern wir auch heute "Brot und Rosen"! Lasst und vehement und konsequent streiten für die Gleichberechtigung auf allen nur denkbaren Ebenen. Leisten wir erbitterten Widerstand gegen Diskriminierung und antiquierten Patriarchalismus.

Von Yvonne Ploetz und Cornelia Möhring