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Bahn wird zum Verkehrsmittel für Besserverdienende

Im Wortlaut von Sabine Leidig,

Von Sabine Leidig, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE

 

 

 

Wie jedes Jahr kündigt die Deutsche Bahn AG auch in diesem Jahr wieder massive Preiserhöhungen an – um durchschnittlich 2,5 bzw. 2,9 Prozent im Fern- und Nahverkehr. Seit 2003 sind die Preise fürs Bahnfahren damit um fast 39 Prozent gestiegen – das ist doppelt so viel wie die Inflationsrate im gleichen Zeitraum. Dazu kommen aber auch noch die versteckten Preiserhöhungen: Der Preis für die BahnCard 50 ist mit der erneuten Anhebung um fast 85 Prozent seit 2003 gestiegen, Reservierungen sind mehr als doppelt so teuer geworden. Die Bahn wird damit immer mehr zu einem Verkehrsmittel für Besserverdienende.

Diese Preiserhöhungen der Deutsche Bahn AG sind angesichts der abnehmenden Leistung nicht gerechtfertigt und ein völlig falsches Signal. Noch immer gibt es massive Verspätungen und Zugausfälle, von hausgemachten Katastrophen wie dem Personalmangel in Mainz ganz zu schweigen. Dass die DB AG gleichzeitig immer höhere Gewinne anstrebt, ist schlichtweg zynisch. Die Bundesregierung muss endlich die DB AG an die Kandare nehmen und für ein einheitliches und nachvollziehbares Preissystem sorgen – mit Preisen, die auch für Menschen mit geringerem Einkommen erschwinglich sind. Anstatt für 2013 wieder einen neuen Rekordgewinn anzupeilen, sollte die Bahn endlich Angebot und Service verbessern und durch attraktive Preise allen Menschen ein ökologisches Reisen ermöglichen. Wir brauchen keine Bahn, die riesige angebliche Gewinne verbucht, sondern wir brauchen eine Bahn, die einen flächendeckenden und funktionierenden Bahnverkehr für alle Menschen im Land gewährleistet.

linksfraktion.de, 1. Oktober 2013