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Bahn hängt Jütrichau ab

Im Wortlaut von Jan Korte,

Wie in jedem Jahr sind die Mitglieder der Fraktion DIE LINKE während der so genannten Parlamentarischen Sommerpause viel in ihren Wahlkreisen unterwegs. Vor Ort nehmen sie sich der Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger an, besuchen Betriebe und Vereine, engagieren sich für lokale und regionale Anliegen. Auf linksfraktion.de schreiben die Parlamentarierinnen und Parlamentarier über ihren Sommer im Wahlkreis.

Scheckübergabe an die Kita am Stadion: Jan Korte (2.v.r.)

Von Jan Korte

Zum Beispiel Jütrichau. Ein kleine Ortschaft in meinem Wahlkreis Anhalt. Noch halten hier die Züge auf der Strecke Dessau Magdeburg. Das ist wichtig. Von hier aus fahren die Menschen zur Arbeit, junge Leute in die größeren Städte zum feiern. Wer kein Auto besitzt, der ist dank der Bahn mobil. Doch ab dem 15. Oktober wird der Bahnhaltepunkt von der Deutschen Bahn geschlossen. Die Begründung ist beschämend: Zu wenig Zustiege. "Wir werden hier abgehängt", klagt die Bürgerinitiative "Pro Haltepunkt Jütrichau", die sich seit Monaten gegen die Schließung wehrt. Hier, in Jütrichau, machte ich auch Station auf meiner Sommertour, um mich mit der Bürgerinitiative zu treffen. Ich habe mich in diesem Frühjahr schon oft und an verschiedensten Stellen für den Erhalt des Zustiegs in Jütrichau stark gemacht. Und ich werde es weiter tun. Versprochen! Das Treffen mit der Bürgerinitiative hat mich darin noch einmal ausdrücklich bestärkt. Ein erster Brief an den Bundesverkehrsminister Ramsauer ist bereits in Arbeit und andere Aktionen werden folgen.

Schon über eine Woche lang bin ich also auf Sommertour in meinem Wahlkreis Anhalt und das bereits zum sechsten Mal in Folge. Es ist eine sehr gute, wenn nicht sogar die beste Gelegenheit, mit den Bürgerinnen und Bürgern direkt und vor Ort ins Gespräch zu kommen. Hier erfahre ich ganz konkret vor Ort, "wo der Schuh drückt".

Im Reisegepäck hatte ich diesmal auch einen Fragebogen, den ich eine Woche lang an die Bürgerinnen und Bürger in meinem Wahlkreis Anhalt verteilte. Sechs kurze Fragen bat ich zu beantworten. Was ist den Bürgern in der Politik wichtig? Was erwarten sie von ihr? Was sind die Themen im Wahlkreis? Was gilt es zu verändern? Ich freue mich schon jetzt auf die Auswertung. Mein Ziel ist es, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger noch besser zu vertreten. Die Antworten helfen mir dabei.

Das ganz normale Leben in meinem Wahlkreis ist unheimlich bunt und spannend, aber wie überall nicht immer frei von Sorgen. Ich habe in dieser Woche auf meiner Sommertour ein Umweltzentrum besucht, in einer KITA Geld gespendet, in Jugendzentren und Sportvereinen mit zahlreichen Menschen diskutiert. Ich habe mich mit Bürgermeistern getroffen und mit vielen Arbeitnehmern, die ganz berechtigte Ängste um ihre Arbeitsplätze in der Solarindustrie in Bitterfeld-Wolfen haben. Ich habe mit Genossinnen und Genossen einen wunderschönen Grillabend verbracht und viele neue Menschen kennengelernt. Ich freue mich schon jetzt auf meine nächste Sommertour 2013!

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