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Allianz wettet mit dem Tod

Nachricht von Ulrich Maurer,

Ulrich Maurer, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, zur aktuellen Oxfam-Studie »Mit Essen spielt man nicht! – Die deutsche Finanzbranche und das Geschäft mit dem Hunger«:

"Im Oktober vergangenen Jahres geriet die Deutsche Bank in den Fokus der Öffentlichkeit, als bekannt wurde, dass sie auf Nahrungsmittel spekulierte - mit dem Tod von Millionen von Menschen wettete. Nun geht durch eine neue Studie von Oxfam über "das Geschäft mit dem Hunger" hervor, dass die Allianz der Spitzenreiter unter den Spekulanten mit dem Tod ist. Mit sage und schreibe 6,2 Milliarden Euro ist die Allianz in den Handel mit Nahrungsrohstoffen einbezogen.

In einer Werbebroschüre der Allianz aus dem Jahre 2008 preist der Konzern sein Wetten mit dem Hungertot mit dem menschenverachtenden Versprechen an, dass "sich Anleger über satte Gewinne freuen können." Das ist eine elegante Art zu töten, aber eine verwerfliche durch und durch. Seit dem, also binnen vier Jahren, hat die Allianz ihre Investitionen in die Wetten mit dem Tod vervierfacht. Das ist schlicht pervers.

Auf Anfrage von Oxfam erklärt die Allianz Asset Management AG, dass die Gründe für steigende Preise lediglich an Angebot und Nachfrage lägen, aber nicht an dem Investitionskapital. Das ist widerlegt und gelogen. Aber mit dem Tod von ganzen Regionen zu wetten, scheint mittlerweile gang und gäbe: 68,8 Milliarden Euro sind das momentan geschätzte Volumen, das in Nahrungsmittelfonds investiert ist. Allianz, Deutsche Bank, die Landesbank Baden-Württemberg, Commerzbank, DEKA Investment und viele andere nehmen so wissentlich den Tod von vielen Kindern in Kauf. Wenn in der Bundesregierung noch etwas menschliches inne wohnt, muss sie umgehend solche Wetten mit dem Tod verbieten. Wir fordern die Kunden dieser Institutionen auf, sich diesem Gebaren zu widersetzen."