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Air Berlin: Die Zeche zahlen die Beschäftigten

Nachricht von Sabine Zimmermann,

7.340 Beschäftigte der Air Berlin haben Anspruch auf Insolvenzgeld.Es wird von einem Anspruch auf Insolvenzgeld in Höhe von insgesamt ca. 55,2 Mio € zuzüglich der Sozialversicherungsbeiträge ausgegangen.

Für den Bezirk der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit liegen Stand 14.11.2017 insgesamt 1.196 Arbeitsuchendmeldungen und 584 Arbeitslosmeldungen von Air Berlin Beschäftigten vor.

Als grobe Schätzung geht die Bundesagentur für Arbeit von 4.000 möglichen Arbeitslosmeldungen bundesweit aus. (Falls aus diesen geschätzten 4.000 Arbeitslosmeldungen vollumfänglich Zahlungen von Arbeitslosengeld resultieren sollten, könnte sich die monatliche Auszahlsumme an Arbeitslosengeld theoretisch auf insgesamt 6.296.000 Euro belaufen, ausgehend von einer durchschnittlichen Anspruchshöhe von Arbeitslosengeld und abgeführter Sozialversicherungsbeiträge von 1.574 Euro (925 Euro durchschnittliche monatliche Anspruchshöhe Arbeitslosengeld + durchschnittliche Sozialversicherungsbeiträge von 649 Euro) im August 2017 laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit.)         

In die Transfergesellschaft für das Bodenpersonal können 650 Arbeitnehmer übertreten. Stand 10. November 2017 haben 260 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihr Interesse bekundet. Für die Transfergesellschaft Air Berlin Technik laufen die Sozialplanverhandlungen noch. Es ist von 600 Arbeitnehmern auszugehen, die in eine Transfergesellschaft übertreten könnten.

Dies geht aus der Antwort der Bundesagentur für Arbeit zur Frage der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann nach den Auswirklungen der Insolvenz von Air Berlin hervor.

Die stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE erklärt dazu:

"Die Insolvenz und die damit verbundene Zerschlagung von Air Berlin ist ein weiteres Lehrstück des modernen Raubtierkapitalismus. Ein Konzern, in diesem Fall die Lufthansa, sichert sich die Filetstücke und wälzt einen Großteil der Übernahmekosten und die Verantwortung auf die Gesellschaft ab. Die großen Verlierer sind die Beschäftigten und die Passagiere. Es ist skandalös, dass die scheidende Bundesregierung tatenlos zugeschaut und der Zerschlagung von Air Berlin den Weg bereitet hat. Solchen Geschäften muss in Zukunft ein Riegel vorgeschoben werden. Wer ein Unternehmen übernimmt, muss auch die soziale Verantwortung übernehmen und nicht nur die Gewinnaussichten. Dafür muss eine neue Bundesregierung Regelungen schaffen."