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Viel Wirbel um Nichts - Bahn-Chef enttäuscht im Verkehrsausschuss

Pressemitteilung von Sabine Leidig,

„Der Erkenntnisgewinn des heutigen Auftritts vor dem Verkehrsausschuss mit Bahnvorstandschef Grube und Verkehrsminister Ramsauer tendiert gegen Null“, kritisiert die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Sabine Leidig. „Außer der Ankündigung von neuerlichen Prüfungen hat Bahn-Chef Grube nichts Substantielles dazu beigetragen, wie die Bahn schnell Abhilfe bei den Sauna-Zügen schaffen will. Das zeigt erneut: Die Bahn-Führung hat die Probleme nicht im Griff. Der Vorwurf der groben Fahrlässigkeit gegenüber den Betroffenen in den Sauna-ICE konnte nicht entkräftet werden“ Leidig weiter:

„Vorstandsvorsitzender Grube weigerte sich weiterhin beharrlich, ein einfaches Schuldbekenntnis über die Lippen zu bringen. All die sattsam bekannten Ausreden und Schuldzuweisungen ans Klima und die Industrie wurden erneut vorgetragen. Grube hielt dabei auch an zwei mittlerweile widerlegten Aussagen fest. So gab es sehr wohl deutlich mehr als 5 Hitzetage in den letzten Jahren, man denke nur an den Jahrhundertsommer 2003. Vor allem aber beharrt er weiterhin darauf, dass die Klimaanlagen in den vor allem betroffenen ICE-2-Zügen bislang unauffällig waren. Interne Wartungsprotokolle belegen aber, dass z.B. im August 2008 durchschnittlich sieben Anlagen täglich ausgefallen waren.

Obwohl die Bahn also seit Jahren um die Anfälligkeit der Klimaanlagen weiß, beginnt erst jetzt eine Fehlersuche, bei der die Bahn inzwischen andere Bauteile verantwortlich macht. Nach unseren Informationen ist insbesondere die Stromzufuhr unzureichend, so dass Klimaanlagen regelmäßig abgeschaltet werden, damit andere Systeme laufen können. Die zentrale Frage also bleibt, warum die Bahn sich trotz jahrelanger interner Hinweise auf die Defizite bei den Klimaanlagen, die sich im Übrigen nicht nur auf eine Zuggattung beschränken, nicht bewegt hat.

Der Minister, wegen dessen persönlicher Anwesenheit die Sitzung von Dienstag auf Donnerstag verschoben wurde, trug nichts zur Aufklärung bei. Der Präsident des Eisenbahnbundesamtes, der als einziger die kritischen Fakten kennt und neutrale Aufklärung hätte leisten können, wirkte leider gehemmt und hörte mit seinen Redebeiträgen da auf, wo es spannend geworden wäre.“