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Strukturelle Diskriminierungen im Bildungsbereich beenden

Pressemitteilung von Sevim Dagdelen,

"Bildungspartnerschaften können die Folgen der strukturellen Diskriminierung von Kindern mit Migrationshintergrund nicht beheben. Wenn Staatsministerin Maria Böhmer die Startchancen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund verbessern will, darf sie die bildungspolitischen Realitäten nicht ständig vernebeln", erklärt Sevim Dagdelen anlässlich der heute vom Paritätischen Wohlfahrtsverband vorgestellten Studie zur Bildungssituation junger Migrantinnen und Migranten. Die migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Das Recht auf Bildung ist nicht nur ein eigenständiges Menschenrecht, es schafft auch die Grundlage zur Wahrnehmung anderer Menschenrechte. Und genau dieses Recht wird Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund beschnitten. Denn in Deutschland ist der Bildungserfolg extrem abhängig vom sozialen Hintergrund der Lernenden. Wegen der ausgrenzenden und diskriminierenden Integrationspolitik der letzten Jahrzehnte leben vor allem Migrantinnen und Migranten in prekären sozialen und ökonomischen Verhältnissen. Wenn also deren Kinder überproportional oft die Schule ohne Abschluss verlassen, wesentlich seltener Abitur oder einen Hochschulabschluss haben, ist das insbesondere dieser strukturellen Diskriminierung geschuldet.

Notwendig ist deshalb die Abschaffung des sozial selektiven dreigliedrigen Schulsystems, ein flächendeckendes und bedarfsgerechtes Angebot an Ganztagsschulen sowie eine gebührenfreie Kinderbetreuung - jetzt und nicht erst ab 2013/14."