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Shell-Jugendstudie ist Ohrfeige für Regierungspolitik

Pressemitteilung von Diana Golze,

Die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., Diana Golze, fordert anlässlich der Veröffentlichung der 15. Shell-Jugendstudie einen Kurswechsel der Bundesregierung in der Kinder- und Jugendpolitik.

"Es ist äußerst bedenklich, dass immer mehr Jugendliche mit gemischten Gefühlen auf ihre eigene Zukunft schauen. Zwei von drei Jugendlichen geben zu, dass sie Angst davor haben, später ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Genauso vielen macht die grassierende Armut im Land Sorgen. Die Jugend von heute ist nicht ängstlicher als die von gestern. Die Bereitschaft zum Engagement steigt genauso wie das Interesse an Politik. Aber die Jugendlichen haben es mit einer Politik zu tun, die ihnen die Zukunftsperspektiven raubt. Für sie hält die Bundesregierung die Perspektive auf eine Rente mit 67, einen desolaten Ausbildungsmarkt, Jugendarbeitslosigkeit und Ein-Euro-Jobs bereit.

Ich fordere einen Kurswechsel für Kinder und Jugendliche. Wir brauchen mehr frühe Förderung und Betreuung. Da hat weder die alte noch die neue Regierung genug getan. Zwei weitere wichtige Beiträge wären die Einführung einer Kindergrundsicherung zur Verbannung der Kinderarmut und einer Umlagefinanzierung zur nachhaltigen Sicherung des Ausbildungsplatzangebots für Jugendliche.“

Scharfe Kritik übt Golze am Autor der Jugendstudie, der Eltern laut Medienberichten zu Erziehungskursen verpflichten will. "Hurrelmann hätte die Chance nutzen können und die anwesende Familienministerin zum Beispiel dazu auffordern können, die Förderung von Kindern und Jugendlichen auf der Agenda nach oben zu ziehen. Stattdessen bläst er zum Kampf gegen die Eltern. Der Sozialstaat ist aber keine Disziplinarveranstaltung, bei der sich der Staat mit Geldleistungen Wohlverhalten erkauft. Kinder, Jugendliche und Familien brauchen mehr Förderung und keinen finanziellen Druck. Statt Zwangserziehungskurse für Eltern brauchen wir mehr Geld für Jugendeinrichtungen und Jugendverbandsarbeit.“