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Schulsystem bremst Migranten aus

Pressemitteilung von Sevim Dagdelen,

"Die schlechteren Bildungskarrieren von Migranten sind kein ethnisches, sondern ein soziales Problem. Die Bildungspolitik der vergangenen Jahrzehnte hat versagt", kommentiert Sevim Dagdelen, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, die Ergebnisse der heute vorgestellten Studie „Große Vielfalt, weniger Chancen“ der Stiftung Mercator und der Vodafone Stiftung Deutschland. Dagdelen weiter:

"Von der Notwendigkeit, sich umfassend zu bilden und die deutsche Sprache zu lernen, müssen Migranten nicht überzeugt werden. Was fehlt, sind die entsprechenden infrastrukturellen und konzeptionellen Rahmenbedingungen. Nach wie vor sind die Bildungschancen von der sozialen Herkunft und vom Geldbeutel der Eltern abhängig. Doch Bildung ist keine Ware, sie ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge – bislang aber weder ausreichend finanziert noch mit nachhaltigen Konzepten untersetzt.

Bund und Länder müssen Bildung endlich als Gemeinschaftsaufgabe begreifen und entsprechend behandeln. DIE LINKE will das selektive mehrgliedrige Schulsystem überwinden und fordert ein flächendeckendes Angebot an Ganztags- und Gemeinschaftsschulen sowie mehr sozialpädagogische Betreuung und Lehrkräfte, die den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungschancen auflösen."