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Psychische Erkrankungen endlich als Berufskrankheit anerkennen

Pressemitteilung von Jutta Krellmann,

„Psychischen Erkrankungen, die von der Arbeit kommen, müssen als Berufskrankheit anerkannt werden. Als LINKE fordern wir das schon lange – und endlich kommt Bewegung in die Sache“, kommentiert Jutta Krellmann, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für Mitbestimmung und Arbeit, den Beschluss des Bundessozialgericht (BSG) in Kassel zur möglichen Anerkennung psychischer Erkrankungen als Berufskrankheiten. Krellmann weiter:

„Auch für Stress-Erkrankungen wie Burnout brauchen wir eine Anerkennung als Berufskrankheit. Denn für Betroffene ist es von Vorteil, wenn die Unfallversicherung ihre Versorgung übernimmt: Die Reha-Leistungen sind besser als bei der Krankenversicherung, und eine Entschädigung gibt es nur dort. Wir reden hier über lebenslange Renten. Bislang werden die hohen Folgekosten psychischer Erkrankungen von der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung sowie aus Steuermitteln getragen. Die arbeitgeberfinanzierte Unfallversicherung ist völlig außen vor. Das geht so nicht! Wer verursacht, zahlt - das muss auch bei Burnout und Co. gelten.

Überfällig ist eine echte Härtefallregelung bei den Berufskrankheiten. Denn heute werden nur Krankheiten entschädigt, die auf der sogenannten Berufskrankheiten-Liste stehen. Psychische Erkrankungen fehlen da völlig. Deshalb muss eine Entschädigung auch möglich sein, wenn eine Krankheit nicht auf der Liste steht, etwa wenn glasklar ist, dass eine Beschäftigte durch Stress bei der Arbeit krank geworden ist. Viele steigen bei den komplizierten Berufskrankheiten-Verfahren überhaupt nicht durch. Deshalb muss die Bundesregierung sich endlich für unabhängige Beratungsstellen einsetzen, und zwar speziell für Betroffene von Berufskrankheiten, flächendeckend und in jedem Bundesland. In Bremen, Hamburg und Berlin arbeiten solche unabhängigen Beratungsstellen schon sehr erfolgreich.“