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Post-Mindestlohn droht zur Mogelpackung zu werden

Pressemitteilung von Werner Dreibus,

Der unzulässige Druck von Politik und Wirtschaft auf die Tarifpartner hat nun doch zu einer Neufassung des Mindestlohn-Tarifvertrags geführt, kritisiert der stellvertretende Vorsitzende und gewerkschaftspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Werner Dreibus, die Einigung im Streit um einen Post-Mindestlohn. Erfasst werden jetzt nur noch die Betriebe, die überwiegend Briefe befördern. Dreibus:

Der Arbeitgeberverband (AGV) Postdienste und Verdi sind den Kritikern einer branchenbezogenen Lohnuntergrenze sehr weit entgegengekommen, um den Mindestlohn zumindest für einen Teil der Zustellerinnen und Zusteller zu retten.

Dem Missbrauch werden jetzt allerdings Tür und Tor geöffnet: PIN, TNT und Co. werden genügend Möglichkeiten finden, weiter Lohndrückerei zu betreiben. Gerade jene Zustellerinnen und Zusteller, die den Mindestlohn am meisten bräuchten, werden ihn so voraussichtlich nicht bekommen.

DIE LINKE hält es deshalb für falsch, dass die Tarifpartner Verdi und AGV Postdienste dem Druck nachgegeben haben. Die taktischen Winkelzüge bestätigen erneut: Die einzig praktikable Lösung ist ein gesetzlicher Mindestlohn von mindestens 8,44 Euro.