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Pflegevollversicherung ist das Gebot der Stunde

Pressemitteilung von Kathrin Senger-Schäfer,

"Die Pflegekosten steigen eklatant, insbesondere für Frauen erhöht sich der Anteil, der aus dem eigenen Portemonnaie aufzubringen ist, dramatisch. Angehörige sind immer weniger in der Lage, ihre Nächsten zu pflegen und zu betreuen. Die Frage ist deshalb, ob die Konzeption der Pflegeversicherung als Teilkostenabsicherung mit Angehörigen, welche in die Bresche springen müssen, überhaupt noch haltbar ist", sagt Kathrin Senger-Schäfer zum heute veröffentlichten Barmer-GEK Pflegreport 2012. Die pflegepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

 

"Aus den Ergebnissen des Barmer-GEK Pflegereports 2012 die Idee einer Pflegevollversicherung zu diskreditieren, ist nicht nachvollziehbar. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Es sind gerade die vielschichtigen Probleme, die aus der Teilkostendeckung der Pflegeversicherung resultieren, die zu einem Umdenken zwingen. Dazu zählen insbesondere die Benachteiligung von Geringverdienerhaushalten, die besonders häufig Pflegebedürftige zu versorgen haben, der Fachkräftemangel in der Altenpflege, der zu großen Teilen auf eine geringe Entlohnung zurückzuführen ist, und die permanente Überforderung von pflegenden Angehörigen. Das sind meist Frauen. Vorschläge wie die Auslagerung von Pflegebedürftigen ins Ausland und der Weg in einen unübersichtlichen und unkontrollierten grauen Pflegemarkt mit ausbeuterischen Verhältnissen sind rundweg abzulehnen.Zu Recht wird mit dem Report das Pflegeneuausrichtungsgesetz in der Luft zerrissen und die Einführung der freiwilligen Pflegezusatzversicherung - auch Pflege-Bahr genannt - kritisiert. Sie stellt keine Lösung dar, ist mit immensen Risiken verbunden und mitnichten den sogenannten demografischen Herausforderungen gewachsen. Lösungen gibt es nur durch umfassende Leistungserhöhungen, verbunden mit einer angemessenen Dynamisierung. Die solidarische Bürgerinnen- und Bürgerversicherung schafft dafür eine solide Grundlage. Die so finanzierte Pflegeversicherung muss dann perspektivisch hin zu einer Vollversicherung weiterentwickelt werden."