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Nachhaltige Bodenschutzkonzepte sind dringend gefragt

Pressemitteilung von Kirsten Tackmann,

Anlässlich des heutigen internationalen Weltbodentages erklärt die landwirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Kirsten Tackmann:

Boden wird oft - anders als Luft oder Wasser - nicht als schützenswertes, öffentliches Gut wahrgenommen. Um die Sicht zu ändern, wird seit vier Jahren der internationale Weltbodentag begangen. Er soll die Bedeutung der natürlichen Ressource wieder in den Fokus der alltäglichen Politik und auch der Landwirtschaft rücken. In vielen Regionen der Erde gehen landwirtschaftliche Flächen durch Versalzung, Versteppung, Verschmutzung, Versiegelung und Erosion unwiederbringlich verloren. Nachhaltige Bodenschutzkonzepte sind daher dringend gefragt. Das hängt auch mit dem Privateigentum an Boden zusammen. Böden sollten dem Zugriff kurzfristiger Kapitalinteressen entzogen sein, denn sie sind eine Grundlage für die Ernährung der Menschheit.

Gerade wir Mitteleuropäer mit unseren im weltweiten Vergleich sehr fruchtbaren Böden haben eine hohe Verantwortung zum Erhalt und Bewahren dieses Gutes. Schon heute leistet Europa einen bedeutenden Beitrag zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung in der Welt. Dabei sind nicht nur akute Bedrohungen des Bodens im Auge zu behalten, sondern besonders langfristige Schadquellen. Die lang anhaltend wirkenden Konsequenzen der Pestizidnutzung der letzten dreißig Jahre sollten uns zu sorgfältigeren Prüfungen vor Entscheidungen ermahnen. Beispielsweise hinsichtlich der Folgeabschätzung der so genannten "grünen" Gentechnik: Wie wirkt der Verbleib des veränderten Ernteguts in Böden auf die Bodenbewohner?

Momentan wird auf europäischer Ebene über die EU-Bodenschutzrahmenrichtlinie diskutiert. Auch wenn die vorgeschlagenen Regelungen leider nicht über die in Deutschland bereits umgesetzten Standards hinausgehen, sollten sich Minister Seehofer und Minister Gabriel bei ihren europäischen Kolleginnen und Kollegen für eine Festschreibung dieser Standards einsetzen. Eine Verallgemeinerung der deutsche Bodenschutzerrungenschaften könnte nicht schaden!