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Menschen nicht auf ihren wirtschaftlichen Nutzen reduzieren

Pressemitteilung von Sevim Dagdelen,

Vor zwei Wochen hat das Kabinett Verschärfungen des Zuwanderungsgesetzes beschlossen - heute fordern Unionspolitiker Erleichterungen für die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte. Dazu erklärt die migrations- und integrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., Sevim Dagdelen:

Die Forderungen einiger Unionspolitiker machen erneut deren Verständnis von Migrationspolitik deutlich: Nicht der Mensch steht im Mittelpunkt, sondern seine wirtschaftliche Verwertbarkeit und Nützlichkeit. Die damit verbundene Unterscheidung von "guten", also "nützlichen", und "bösen" Ausländern ist im Kern rassistisch.

Menschen dürfen nicht auf ihre wirtschaftliche Nützlichkeit reduziert werden. Leider war dies schon vor über 50 Jahren, als die ersten ‚Gastarbeiter’ angeworben wurden, das einzige Kriterium. Integrationspolitik nach dem Nützlichkeitsprinzip hat zur Folge, dass Millionen von Menschen auch nach fünf Jahrzehnten nicht als gleichberechtigte Mitglieder am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Leben teilhaben können: Aufgrund fehlender Rahmenbedingungen erhalten jährlich Zigtausende von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund keine Ausbildungsplätze. Deshalb ist es besonders perfide, dass der Fachkräftemangel durch das Anwerben von "Gastfacharbeitern" zu Dumpinglöhnen gedeckt werden soll.