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Medizinische Notwendigkeit von Operationen sicherstellen

Pressemitteilung von Martina Bunge,

"Die Spitzenposition Deutschlands bei Operationen ist ein ernstzunehmendes Alarmsignal dafür, dass wirtschaftliche Gründe zunehmend Einfluss auf die Krankenhausversorgung nehmen", sagt Martina Bunge, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zum OECD-Bericht zur Mengenentwicklung im Krankenhausbereich. "Operationen dürfen nur dann stattfinden, wenn sie medizinisch notwendig sind und die beste Möglichkeit darstellen. Leider ist dieser Grundsatz massiv in Gefahr, weil hierzulande Gesundheit zunehmend zum Geschäft wird und Krankenhäuser immer mehr wie private Wirtschaftsunternehmen geführt werden und geführt werden müssen." Bunge weiter:

 

"Alle Leistungen im Gesundheitssystem müssen zum Ziel haben, die Lebensqualität und die Lebensdauer der Menschen zu erhöhen. Die Lebensqualität und Lebenserwartung in Deutschland steht jedoch leider in keinem angemessenen Verhältnis zu der immensen Anzahl von Operationen. Deutschland rangiert bei der Lebenserwartung hinter Ländern, die deutlich weniger operieren - wie Japan oder Schweden. Entweder wird in Deutschland zu häufig operiert oder das Leben macht kränker als anderswo. Krankenhausoperationen müssen dringend auf den Prüfstand und Krankenhäuser endlich wieder zu Orten der Daseinsvorsorge werden. Nur gewichtige medizinische Gründe dürfen zu Operationen führen, nicht Chefarztboni. Wir brauchen überdies ein Präventionsgesetz, das seinen Namen verdient, damit Operationen durch Gesundheitsvorsorge vermieden werden können."