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Kreißsaal-Sterben beenden – Arbeitsbedingungen für Hebammen verbessern

Pressemitteilung von Birgit Wöllert, Harald Weinberg,

„Im Bundesgesundheitsministerium hat man offenbar den Kontakt zur Realität verloren: Vor genau zwei Monaten, am 23. September, hat das von der Bundesregierung finanzierte Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung auf die Trendwende und den Anstieg bei der Geburtenrate hingewiesen. Doch statt endlich tätig zu werden und die Bedingungen in der Geburtshilfe grundlegend zu verbessern, schaut Minister Gröhe dem seit Jahren andauernden Kreißsaal-Sterben ungerührt zu“, erklären der in der Fraktion DIE LINKE für Krankenhauspolitik zuständige Abgeordnete Harald Weinberg sowie Birgit Wöllert. Obfrau im Gesundheitsausschuss.

Weinberg weiter:„Die unzureichende Krankenhausfinanzierung und der katastrophale Personalnotstand in den Geburtsabteilungen haben dazu geführt, dass mittlerweile eine Hebamme bis zu fünf Frauen bei der Geburt betreut. Das bedeutet eine Gefahr für die Gesundheit der werdenden Mütter und ihrer Kinder. Wegen der Überlastung arbeiten inzwischen über 70 Prozent der Hebammen nur noch in Teilzeit, und nicht wenige hängen ihren Beruf gleich ganz an den Nagel. DIE LINKE fordert deshalb schon seit Jahren neben einem steuerfinanzierten Haftungsfonds eine 1-zu-1-Betreuung auch bei Geburten in Kliniken.“

Wöllert: „So wie bisher kann es nicht weitergehen. Zur Sicherung einer wohnortnahen Versorgung sind verbindlich anzuwendende Verfahren zur Ermittlung einer bedarfsgerechten Personalbesetzung zu erarbeiten – und auskömmlich zu finanzieren. Gesundheitsminister Gröhe muss das Kreißsaal-Sterben beenden, das ist er den werdenden Müttern, unserem Nachwuchs und nicht zuletzt den Hebammen schuldig.“