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Komplizen der Tropenwaldvernichtung

Pressemitteilung von Hüseyin Aydin,

Auf der Tagesordnung des achten Africa Partnership Forum der G8-Staaten, das heute in Berlin zu Ende geht, stand unter anderem das Thema Klima- und Ressourcenschutz. Vor diesem Hintergrund berät der entwicklungspolitische Ausschuss des Bundestages aktuell über die Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit zum Erhalt der letzten Tropenwälder. Dazu erklärt Hüseyin Aydin, Obmann für DIE LINKE. im Bundestagsausschuss für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit:

Der Schutz der letzten großen Regenwälder ist von globaler Bedeutung für die Menschheit. Die fortschreitende Abholzung in den Tropen trägt massiv zum globalen Klimawandel bei.

Es ist daher im höchsten Maße alarmierend, dass im Kongo die Regierung Kabila die unberührten Waldgebiete weitflächig aufgeteilt und an internationale Firmen zum Holzschlag freigegeben hat. Bis zu 40 Prozent des letzten großen Urwaldes in Afrika könnten in den nächsten Jahren der Profitgier internationaler Konzerne zum Opfer fallen.

Das alles findet unter den Augen der G8-Staaten statt, die sich unter der Präsidentschaft von Kanzlerin Merkel auf dem bevorstehenden Gipfel als Klimaretter aufspielen wollen. 2002 vereinbarten die von den G8-Staaten kontrollierte Weltbank und die Demokratische Republik Kongo einen Vergabestopp für Holzeinschlagkonzessionen. Doch das war alles nur Augenwischerei. Tatsächlich wurden zwischen 2002 und 2006 über hundert weitere Konzessionen durch die Regierung Kabila vergeben. Die Weltbank hat dessen ungeachtet im selben Zeitraum rund 4 Milliarden US-Dollar an niedrig verzinsten Krediten und Spenden nach Kinshasa überwiesen. Diese Politik der Weltbank kommt einer aktiven Unterstützung bei der Vernichtung der letzten Tropenwälder gleich.

Die Bundesregierung verfügt über einen eigenen Exekutivdirektor im Aufsichtsrat der Weltbank. DIE LINKE fordert, diesen Einfluss endlich zu nutzen und Widerstand gegen die stillschweigende Abholzung der kongolesischen Tropenwälder auszuüben.