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Keine Subventionierung der Hausfrauen-Ehe

Pressemitteilung von Karin Binder,

Zur Debatte in der Regierungskoalition über die Zukunft der Familienförderung erklärt Karin Binder, frauenpolitische Sprecherin und Vorstandsmitglied der Fraktion DIE LINKE.:

Die derzeitige Familienförderpraxis vertieft die sozialen Unterschiede in der Gesellschaft.
Dass Ministerin von der Leyen diese Praxis jetzt auf den Prüfstand stellen will, ist daher zu begrüßen. Gleichzeitig wird dadurch aber auch deutlich, dass bisher weder das Familienministerium noch die CDU/CSU moderne familienpolitische Konzepte jenseits des traditionellen Ernährermodells und der Hausfrauen-Ehe entwickelt haben.
Im Gegenteil, einige Fraktionskollegen der Ministerin wollen an diesen Modellen mit Zähnen und Klauen festhalten. Die Äußerungen von Johannes Singhammer (CSU) weisen auf den Effekt des Ehegattensplittings unverhohlen hin: die staatliche Förderung und Absicherung der traditionellen Hausfrauen-Ehe für die Besserverdienenden! Denn der Splittingvorteil knüpft an eine Einkommensdifferenz zwischen den Eheleuten an und ist am höchsten, wenn nur ein Partner das Haushaltseinkommen erzielt. So wird regelrecht vom Staat belohnt, wenn Ehefrauen zu Hause bleiben und rund um die Uhr für die Familie zur Verfügung stehen.

Ich fordere Johannes Singhammer und seine Gesinnungsfreunde auf, endlich im 21. Jahrhundert anzukommen und sich vor weiteren fachpolitischen Äußerungen mit modernen Geschlechterrollen und Lebensmodellen bekannt zu machen.