Nach den heute veröffentlichten Angaben der Bundesagentur für Arbeit haben im letzten Jahr rund 49.000 Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, keine Lehrstelle gefunden. Für Nele Hirsch, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., spiegelt diese Zahl nicht das volle Ausmaß der Ausbildungsmisere wider:
Von einer Entspannung auf dem Ausbildungsstellenmarkt kann weiterhin keine Rede sein. Die traurige Realität ist, dass 2006 nur die Hälfte aller Bewerberinnen und Bewerber eine Lehrstelle gefunden hat. Und selbst die vermittelten Jugendlichen haben oft nicht den Ausbildungsplatz bekommen, der ihrem Berufswunsch entspricht. Die Bundesregierung tritt das Grundrecht auf freie Berufswahl mit Füßen.Die offiziell angegebene Lehrstellenlücke von 49.000 fehlenden Plätzen verschleiert dabei noch das reale Ausmaß der Ausbildungsmisere. Wie eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) nachweist, sind im letzten Jahr insgesamt rund 160.000 Jugendliche ohne qualifizierten Ausbildungsplatz geblieben. Es gibt keine Rechtfertigung, noch länger darüber hinweg zu sehen, dass die Ausbildungspolitik der Bundesregierung gescheitert ist. Wir fordern die Ministerin auf, endlich den wirkungslosen Ausbildungspakt aufzukündigen und eine gesetzliche Ausbildungsumlage einzuführen.